Der australische Hersteller Sage verspricht uns, mit dem Modell Barista Express* besten Espresso auf einfache Weise zubereiten zu können. Ob die kompakte Maschine dieses Versprechen einhalten kann, überprüften wir in unserem ausführlichen Test.
Neben dem allgemeinen Testbericht finden sich in diesem Beitrag wichtige Tipps zur Bedienung dieser Espressomaschine. Denn, soviel sei vorweggesagt, die eine oder andere Hürde gilt es vor der perfekten Tasse Espresso zu überwinden. Alle wichtigen Infos finden sich in den folgenden Absätzen des Sage Barista Express Tests.
Allgemeines zum Sage Barista Express Test
Die Barista Express von Sage siedelt sich im unteren Preissegment an und ist für den Einstieg in die Welt des Espresso gedacht. Für ca. 500€ bekommen wir eine Siebträgermaschine mit integrierter Mühle. Im Inneren sorgt ein Thermoblock für die Erhitzung des Wassers und ein Kegelmahlwerk aus Edelstahl soll den perfekten Mahlgrad treffen.
Neben der Maschine überraschte uns der Lieferumfang im Sage Barista Express Test. Es finden sich neben vier verschiedene Siebe und einem Tamper auch ein Einsatz zum Rückspülen der Maschine, ein Milchkännchen und ein „Razer-Tool“. Letzteres ist, im Gegensatz zum Rest des Lieferumfangs, eine unnütze Spielerei ohne großen Mehrwert.
Die meisten mitgelieferten Zubehörteile machen Sinn und sind überraschend hochwertig verarbeitet. Doch wie steht es um die Maschine selbst? Wir haben uns die Verarbeitungsqualität sowie die Materialen genauer angesehen.
Im Sage Barista Express Test fiel uns auf den ersten Blick viel Plastik auf. Von hochpreisigen Espressomaschinen* sind wir eher Chrom und Edelstahl gewohnt. Doch Sage konnte uns trotzdem überzeugen, denn der verwendete Kunststoff macht einen hochwertigen und stabilen Eindruck und hat gegenüber Chrom gewisse Vorteile. So geht unter anderem die Reinigung schneller und einfacher von der Hand, ein Abwischen mit einem feuchten Tuch ist ausreichend. Hier ist kein Nachpolieren und Sorgen um Fingerabdrücke notwendig.
Kleine Abstriche mussten wir beim Siebträger feststellen. Der Griff besteht ebenfalls aus Kunststoff und fasst sich nicht so hochwertig an. Auch das Gewicht ist mit ca. 350 Gramm nicht allzu hoch. Günstige und hochwertige Abhilfe schaffen hier Siebträger von Drittherstellern, wie etwa dieser hier*.
Insgesamt gefiel der erste Eindruck im Sage Barista Express Test. Die Verarbeitung scheint auf einem hohen Niveau zu sein, die verwendeten Materialen sind funktional und gut, und auch das Zubehör sorgt für einen einfachen und unkomplizierten Einstieg in die Welt der Siebträger.
Die Mühle im Sage Barista Express Test
Wer sich mit hochwertigem Espresso beschäftigt, der weiß, dass ein perfekter Geschmack nur mit einer sehr guten Mühle erreicht wird. Sage bietet uns mit der Barista Express eine Komplettlösung, die Mühle ist in die Siebträgermaschine integriert. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich. Als Vorzüge gilt es den geringeren Platzbedarf in der Küche ebenso zu nennen wie die einfachere Kaufentscheitung für den Kunden. Ein Nachteil ist beispielsweise ein möglicher Defekt, schließlich fallen dann beide Einheiten (Mühle und Siebträgermaschine) aus. Um den Nachteilen entgegenzuwirken, ist eine hochwertige verbaute Mühle wichtig. Im Sage Barista Express Test achteten wir auf eine einfache Einstellbarkeit sowie ein gutes Mahlgut mit passender Partikelverteilung.
Um den Mahlgrad zu verstellen, findet sich an der linken Gehäuseseite ein Drehrad. Auf der Vorderseite ist ebenfalls ein Drehrad angebracht, mithilfe dessen die Mahldauer kontrollierbar ist. Beides ist einfach und intuitiv handhabbar, weshalb die Einstellung eines passablen Espresso schon nach wenigen Bezügen gelingt.
Wir verglichen das Mahlgut im Sage Barista Express Test mit dem einer Mahlkönig X54*. Geschmacklich kann die Barista Express natürlich nicht mit der Mahlkönig mithalten, hier liegt schlichtweg ein Qualitätsunterschied vor. Dennoch müssen wir sagen, dass die Sage in Sachen Mahlgut überraschend gut performt. Vielleicht nicht ganz so facettenreiche wie wesentlich teurere Mühle, aber dennoch rund und angenehm.
Der Bezug eines Espresso
Sage möchte es uns einfach machen. Sind der Mahlgrad und der Timer einmal passend eingestellt, genügt es, mit dem Siebträger die Mühle zu starten. Hierbei empfehle ich aber ganz klar ein sogenannter Dosiertrichter*, mithilfe dessen das Mahlen ohne Sauerei und Klumpenbildung von der Hand geht. Nach dem Tampen und Einspannen des Siebträgers genügt ein Druck auf die Bezugstaste. Es folgt eine kurze Präinfusionsphase, während dieser das Kaffeemehl drucklos mit heißem Wasser benetzt wird. Ob diese drucklose Präinfusion wirklich sinnvoll ist, wird kontrovers diskutiert. Ich halte sie für weder vor-, noch nachteilhaft. Eine echte Präinfusion allerdings sollte mit ca. 1 Bar Druck stattfinden.
Der eigentliche Espressobezug findet bei perfekten 9 Bar Druck statt, was wir mit einem Siebtägermanometer* nachgemessen haben. Und auch die Temperatur überzeugte uns im Sage Barista Express Test, unser Thermometer zeigte konstante 93 Grad.
Die Parameter hören sich gut an, weshalb wir ein ebensolches Ergebnis in der Tasse erwarteten. Und wir wurden nicht enttäuscht. Nach erfolgreich eingestellter Maschine überzeugte uns der Espresso mit einem guten Mundgefühlt, angenehmer Süße und zurückhaltender Säure. Im Vergleich zu unserer Lelit Elizabeth* fehlte etwas Klarheit im Geschmack, doch insgesamt erhielten wir einen wirklich guten Espresso. Bis hier hin konnte uns der Sage Barista Express Test überzeugen!
Das Milchschäumen mit der Barista Express
Bei der getesteten Espressomaschine handelt es sich um ein Single-Thermoblock-Modell. Dies hat den Nachteil, dass für den Bezug von Dampf ein Aufheizen des Thermoblocks erforderlich ist. Im Sage Barista Express Test dauerte das ca. 20 Sekunden, ist also verkraftbar.
Die Dampflanze der Sage ist gut beweglich und kommt mit einem Dampfloch daher. Die Dampfleistung ist insgesamt ausreichend, aber nicht allzu üppig. Beim Milchschäumen im mitgelieferten Kännchen konnten wir dennoch sowohl die Zieh- als auch die Rollphase erreichen. Da die Leistung eher schwach ist, dauert der gesamte Vorgang aber etwas länger. Für Anfänger hat das den Vorteil, dass mehr Zeit für die verschiedenen Schritte des Milchschäumens zur Verfügung steht und somit einfacher ein gutes Ergebnis erzielt werden kann. Und letztlich zählt ja das Ergebnis 😊 Das kann sich übrigens sehen lassen, Latte Art ist mit ausreichen Übung durchaus möglich.
Das Fazit zum Sage Barista Express Test
Eine Siebträgermaschine mit integrierter Mühle für rund 500€? Wir waren skeptisch, ob das funktionieren kann. Letztlich konnte uns der Sage Barista Express Test aber überzeugen. Es müssen selbstverständlich gewisse Abstriche bei den verwendeten Materialien und der Haptik gemacht werden. Auch ist der Geschmack nicht derart facettenreich und klar wie bei höherpreisigen Mühle und Maschinen. Aber für Anfänger, die einen simplen Einstieg in die Welt des Espresso wünschen, reicht die Barista Express vollkommen aus. Uns überzeugte die einfache Handhabung ebenso wie der Geschmack des fertigen Getränks. Das Schäumen dauert aufgrund der geringen Leistung etwas länger, dafür überzeugt die Aufheizzeit mit rund einer Minute. Wir können eine Kaufempfehlung aussprechen.