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Testberichte

Die Kleine ganz groß – der Sage Bambino Test

Auf diesen Test habe ich mich sehr gefreut. Ich mag kleine, handliche Espressomaschinen, schließlich ist in der Küche der Platz oft begrenzt. Dennoch soll die Qualität des fertigen Getränks nicht unter der kleinen Größe leiden. Ob der australische Hersteller das in diesem Fall auch schafft, wird im folgenden Sage Bambino Test* ausführlich behandelt.

Die Sage Bambino* ist zwar klein, aber hat einiges „unter der Haube“.

Lieferumfang, Preis und Verarbeitungsqualität im Sage Bambino Test

Die Sage Bambino* kostete zum Testzeitpunkt 209€. Das ist ein Preis, der für viele Espressoenthusiasten geradezu lächerlich erscheint. Mit diesem preislichen Wissen im Hinterkopf behandle ich den folgenden Absatz.

Der Lieferumfang der kleinen Bambino ist sehr gut und ausreichend. Im gut verpackten Paket finden sich vier verschiedene Siebe (zwei Doppelwandige, zwei Einwandige, ganz „Normale“), ein etwas zu groß geratenes Milchkännchen (als Alternative empfehle ich dieses hier*), ein Wasserfilter, die Anleitung und einiges an Kleinkram zur Reinigung. Außerdem liegt dem Paket ein leichter, kleiner Kunststofftamper bei, der natürlich kein Highlight ist, aber seine Funktion für den Anfang durchaus erfüllt. Wesentlich mehr Spaß mach die Zubereitung trotzdem mit einem höhenwertigen Tamper, ich empfehle diesen mit Riffelboden*.

Nach dem Auspacken befassten wir uns mit der Verarbeitungsqualität. Diese konnte im Sage Bambino Test durchaus überzeugen. Die verchromten Kunststoffteile machen einen soliden und haltbaren Eindruck und auch der Wassertank weiß zu gefallen. Sogar im Vergleich zu hochpreisigen Maschinen der Hersteller Lelit, ECM oder Rocket konnte mich der Wassertank der günstigen Sage Bambino wirklich überzeugen. Dasselbe gilt für die Spaltmaße und die Knöpfe – die Qualität passt einfach. Einzig das Abtropfgitter wirkt etwas billig. Es ist blechern und sitzt recht locker auf der Auffangschale, die Unterseite weißt scharfe Kanten auf. 

Abschließend muss ich Sage wirklich loben. Für eine solche günstige Maschine ist die Verarbeitung auf einem wirklich klasse Niveau!

Konnte die Bedienung im Sage Bambino Test überzeugen?

Die Sage Bambino ist nicht nur besonders klein, sondern mit nur 5kg auch ausgesprochen leicht. Auf den ersten Blick mag das nicht nachteilig wirken, jedoch ist die Handhabung dadurch etwas eingeschränkt. So ist ein Verrutschen der Maschine beim Ein- und Ausspannen des Siebträgers nur durch Festhalten der gesamten Maschine zu verhindern. An diese Besonderheit gewöhnt man sich aber schnell, weshalb es mich im Sage Bambino Test über zwei Monate letztlich nicht mehr störte. Wer ein Verrutschen trotzdem verhindern möchte, dem Rate ich zum Kauf einer Anti-Rutsch-Matte*.

Wenn wir über den Siebträger sprechen, möchte ich auch schon den nächsten, etwas größeren Kritikpunkt loswerden. Im Inneren des aus Kunststoff hergestellten Siebträgers befindet sich ein Plastikeinsatz. Dieser soll wohl dafür sorgen, dass der Espressoauslauf halbwegs gleichmäßig auf beide Auslässe verteilt wird. In der Praxis funktioniert das auch ganz gut, jedoch ist dieser Einsatz wirklich schwierig zu reinigen. Viele Rillen und Unebenheiten machen ein ordentliches Saubermachen schwierig. Mein Tipp an Sage ist, diesen Einsatz einfach Wegzulassen und einen klassischen Zweierauslauf zu verbauen. Schließlich ist eine recht einfache Reinigung gerade der große Vorteil von Siebträgermaschinen. Ich empfehle für fortgeschrittene Anwender ganz klar den Kauf eines bodenlosen Siebträgers*.

Das war’s aber auch schon, was die Kritik bezüglich der Bedienung angeht. Denn ansonsten konnte die Kleine im Sage Bambino Test wirklich gefallen. Der Espressobezug selbst geht einfach von der Hand, die Bedienung über die vier Tasten ist äußerst einfach und intuitiv. Zudem ist der Wassertank nicht nur praktisch von oben zu befallen, er lässt sich auch komplett herausnehmen und reinigen. Die Abtropfschale ist sicherlich nicht riesig, aber fällt ausreichend groß aus. Und viel wichtiger – sie lässt sich sehr unkompliziert herausnehmen und entleeren. 

Als absolutes Highlight muss im Bereich der Nutzerfreundlichkeit die schnelle Aufheizzeit hervorgehoben werden. In 3 Sekunden ist die Sage Bambino startklar. Der Thermoblock ist derart schnell, dass ich es zu Beginn gar nicht glauben konnte. Doch tatsächlich – 3 Sekunden und er Bezug kann beginnen. 

Der Espresso im Sage Bambino Test

Das A und O einer Siebträgermaschine ist natürlich der Espresso, den ebendiese zu produzieren imstande ist. Um ehrlich zu sein, bin ich mit sehr geringen Erwartungen in diesen Teil des Tests gegangen, was will man schon von einem 200€-Maschinchen erwarten.

Also wurde der Wassertank mit 1,5 Litern gefiltertem Wasser* gefüllt, 16 Gramm hochwertigen Kaffees aus dem Hause Quijote in die Comandante gekippt und schließlich der Puck für den Bezug vorbereitet. Ein Klick auf die Doppelbezugstaste und der Espresso läuft wunderschön aus den beiden Ausläufen und fließt in die Espressotasse. Das sieht schon mal gut aus. 

Im Geschmack fällt der Sage Bambino Test dann etwas durchwachsen aus. Dunkle bis mittlere Espressoröstungen gelingen sehr gut und schmackhaft. Bei Light-Roasts ist dann eine wenig balancierte Säure wahrnehmbar, die verrmutlich aus einem nicht ganz temperaturstabilen Bezug resultiert. Auch fand ich keinen Weg, die Bezugstemperatur anzupassen. Dafür lassen sich Bezugsdauer und sogar die Preinfusion auf die individuellen Bedürfnisse anpassen, was wirklich ein Highlight in diesem Preissegment ist.

Im Sage Bambino Test konnte die Espressozubereitung größtenteils überzeugen. Wer einen Bogen um Light-Roasts macht, wird mit der Sage Bombino voll zufrieden sein.

Milchschäumen mit der Sage Bambino – wie eine ganz Große

Die kleinste Maschine aus dem Hause Sage besitzt einen Thermoblock, der sowohl für den Espressobezug als auch für den Dampf zuständig ist. Daher ist ein kurzen Aufheizen für das Milchaufschäumen notwendig. Das geht aber wirklich schnell, im Sage Bambino Test stoppten wir sage und schreibe 2 Sekunden. 

Vor dem Schäumen muss zwingend das Kondenswasser abgelassen werden. Es sollte einmal kurz die Dampffunktion aktiviert und die Düse solange in die Abtropfschale geleitet werden, bis trockener Dampf austritt (ca. 3 Sekunden). Andernfalls wird die Milch verwässert. Ist dieser Schritt, der bei jeder Espressomaschine dazugehört, getan, kann auch schon losgeschäumt werden. Dabei überrasche uns der Sage Bambino Test mit einer enormen Power. Die Menge für einen 200ml Cappuccino ist in rund 25 Sekunden geschäumt und heiß. Dabei ist die Schaumqualität perfekt! Und mit perfekt meine ich hier perfekt. Die Milch- und Schaumqualität ist vergleichbar mit dem Ergebnis hochwertiger Dual-Boiler-Maschinen*. Latte-Art steht mit der Sage Bambino absolut nichts im Wege. Als einzig kleinen Wermutstropfen gilt es die Lanze selbst zu bemängeln. Es ist keine Cool-Touch-Lanze, was die Reinigung etwas erschwert und eine kleine Verbrennungsgefahr für die Finger birgt. 

Ein Fazit zum Sage Bambino Test

Ich konnte Erfahrungen an mehr als 30 Espressomaschinen sammeln, von günstigen Einsteigermodellen* bis zu einer La Marzocco GS3. Bei einigen Maschinen erwartet man absolute Perfektion, gerade bei günstigen Modellen geht man mit einer gewissen Skepsis heran. 

Der Sage Bambino Test konnte mich mehr als überraschen. Bei einem solch preiswerten Einsteigermodell wurden professionelle Features ebenso untergebracht wie eine hochwertige Verarbeitung und eine im allgemeinen gute Espressoqualität. Als absolutes Highlight bleibt mir die Dampfleistung in Erinnerung. Ich kann, auch für erfahrenen Kaffeeliebhaber, eine absolute Kaufempfehlung aussprechen.

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