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Vergleichstest: La Marzocco Linea Mini vs. La Marzocco Linea Micra

Kaffee ist für viele Menschen mehr als nur ein Getränk – es ist eine Leidenschaft. Insbesondere Baristas und Kaffeeliebhaber weltweit schätzen die Qualität und das Handwerk, das in einer Tasse Espresso steckt. Wenn Sie auf der Suche nach einer Espressomaschine sind, die höchste Qualität und Leistung verspricht, stoßen Sie zwangsläufig auf die Modelle La Marzocco Linea Mini* und La Marzocco Linea Micra. Diese beiden Maschinen gehören zur renommierten La Marzocco-Produktreihe und bieten erstklassigen Kaffee. In diesem Vergleichstest möchten wir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Modellen näher beleuchten, um Ihnen bei Ihrer Entscheidungsfindung behilflich zu sein.

Espresso La Marzocco Test

Design und Größe

Die La Marzocco Linea Mini und die La MarzoccoLinea Micra zeichnen sich beide durch ein ansprechendes Design aus, das in jede Küche* oder jeden Café-Bereich passt. Beide Maschinen verfügen über hochwertige Edelstahlgehäuse, die langlebig und robust sind. Beachten Sie jedoch, dass die Linea Mini etwas größer und schwerer ist als die Linea Micra, was bei begrenztem Platz in der Küche oder im Café berücksichtigt werden sollte. Die Linea Mini misst 37 cm in der Höhe, 35,7 cm in der Breite und 45,3 cm in der Tiefe, während die Linea Micra mit kompakten Abmessungen von 32 cm Höhe, 36 cm Breite und 47 cm Tiefe aufwartet.

Reinigung und Wartung

Die Reinigung* und Wartung sind wichtige Kriterien bei der Wahl einer Espressomaschine. Die Linea Mini und die Linea Micra sind beide benutzerfreundlich in dieser Hinsicht. Beide Modelle verfügen über herausnehmbare Wassertanks und Tropfschalen, was die Reinigung erheblich erleichtert. Ein Vorteil der Linea Mini besteht darin, dass der Wasserboiler leicht zugänglich ist, was die Wartung erleichtert. Bei der Linea Micra erfordert der Zugang zum Wasserboiler etwas mehr Aufwand, falls notwendig.

Leistung und Kapazität

Beide Maschinen bieten herausragende Leistung und sind mit einer Zweikreis-Brühgruppe ausgestattet, um konstante Temperatur und Druck während der Espresso-Extraktion zu gewährleisten. Die Linea Mini verfügt über einen 2,5-Liter-Wassertank, während die Linea Micra mit einem größeren 3-Liter-Wassertank aufwartet. Diese größere Kapazität macht die Linea Micra ideal für geschäftige Cafés oder Orte, an denen viele Espresso-Getränke zubereitet werden. Die Linea Mini bietet außerdem ein integriertes Manometer, das den Druck während der Espresso-Extraktion anzeigt, was insbesondere bei der Feinabstimmung Ihres Espressos hilfreich sein kann. Die Linea Micra hingegen verfügt nicht über diese Funktion.

Cappuccino La Marzocco Test

Bedienung und Benutzerfreundlichkeit

Beide Maschinen sind einfach zu bedienen und bieten eine intuitive Benutzeroberfläche. Die Linea Mini verfügt über ein digitales Display, auf dem die Temperatur und die Pre-Infusionszeit angezeigt werden. Die Linea Micra bietet hingegen eine analoge Anzeige für die Temperatur und die Pre-Infusionszeit. Ein entscheidender Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt in der Handhabung des Dampfrohrs. Die Linea Mini erfordert manuelles Betätigen des Dampfrohrs, während die Linea Micra ein automatisches Dampfsystem hat, das die Textur des Milchschaums steuert. Dies macht die Linea Micra benutzerfreundlicher, insbesondere für Baristas, die noch nicht über viel Erfahrung im Milchschäumen verfügen.

Anpassungsmöglichkeiten

Die Linea Mini bietet dem Benutzer mehr Anpassungsmöglichkeiten bei der Espresso-Extraktion. Sie können die Temperatur und die Pre-Infusionszeit nach Ihren Wünschen einstellen, was erfahrenen Baristas die perfekte Tasse Espresso brühen und auf verschiedene Kaffeebohnen reagieren lässt. Die Linea Micra bietet hingegen weniger Anpassungsmöglichkeiten und ist möglicherweise besser für Benutzer geeignet, die eine einfachere Espresso-Zubereitung bevorzugen.

Preis und Wert

Die La Marzocco Linea Mini ist die teurere der beiden Maschinen, während die Linea Micra zu einem etwas niedrigeren Preis erhältlich ist. Die Linea Mini richtet sich an ernsthafte Kaffeeliebhaber, die höchste Qualität in der Espressozubereitung suchen, während die Linea Micra eine kostengünstigere Option für Cafés oder Heimanwender ist, die dennoch erstklassigen Kaffee zubereiten möchten. Beide Maschinen bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man die gebotene Leistung und Qualität berücksichtigt. Bei beiden La Marzocco-Modellen ist eine begrenzte Garantie vorhanden, deren Bedingungen je nach Region variieren können. Es ist ratsam, die Garantiebedingungen sorgfältig zu prüfen und den Kundendienst von La Marzocco zu berücksichtigen. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und der Kundendienst können bei der langfristigen Zufriedenheit mit Ihrer Espressomaschine eine wichtige Rolle spielen.

Fazit

Die Wahl zwischen der La Marzocco Linea Mini und der La Marzocco Linea Micra hängt von Ihren individuellen Anforderungen und Ihrem Budget ab. Die Linea Mini bietet höchste Qualität, ein stilvolles Design und manuelle Steuerungsoptionen, während die Linea Micra mit einem automatischen Dampfsystem und einem günstigeren Preis punktet. Beide Maschinen bieten erstklassige Leistung und sind eine Investition in die Zubereitung von hochwertigem Kaffee. Letztendlich hängt die Wahl davon ab, was Sie in Ihrer Espressomaschine suchen und wie viel Platz und Budget Sie zur Verfügung haben. Ganz gleich, für welches Modell Sie sich entscheiden, Sie können sicher sein, dass Sie qualitativ hochwertigen Kaffee genießen werden.

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Dinzler Espresso Peru im Test

Die Kaffeerösterei Dinzler aus dem bayerischen Irschenberg röstet seit einigen Jahrzehnten Kaffees im großen Stil. Von einer kleinen Rösterei um die Ecke kann hier nicht mehr die Rede sein. Ich habe mich für den Dinzler Espresso Peru Test entschieden, da mich interessiert, wie gut ein derart großer Röster die hochwertigen Rohbohnen aus Südamerika verarbeiten kann.

Optisch ansprechend kommt der Dinzler Espresso Peru*auf jeden Fall daher.

Optisch ansprechend kommt der Beutel auf jeden Fall daher!

Was verspricht uns der Röster?

Viele Infos bietet uns der Röster im Dinzler Espresso Test nicht. Für einen Preis von etwas über 35 Euro pro Kilogramm bekommen wir Bohnen in Bio-Qualität und wenige Infos über die Herkunft. Erst auf den zweiten Blick erkennen wir etwa, dass es sich ganz offenbar um einen Blend handelt. Auf der Rückseite ist vermerkt, dass sich Bohnen aus Peru und Indien in dem Kaffeebeutel getroffen haben. Den Geschmack beschreibt Dinzler als fruchtig, harmonisch und süß. Das lässt die Freude auf eine vergleichsweise helle Röstung steigen.

Die Bohnen im ersten Test

Beim Öffnen der Tüte strömt mir ein recht neutraler Duft entgegen, der an Röstaromen und Gewürze erinnert, es geht fast schon in eine erdige Richtung. Die Bohnen sehen sehr gleichmäßig aus, ich würde sie als mittelstark geröstet bezeichnen. Leider findet sich im Dinzler Espresso Peru Test etwas Bohnenbruch in der Tüte.

Die gleichmäßige Röstung ist positiv, der vorhandene Bohnenbruch nicht.

Es geht an die Zubereitung

Gemahlen habe ich mit der Comandante C40 MK4 auf Stufe sieben. 18 Gramm im Zweiersieb sorgten mit der Lelit Mara X für einen guten Bezug, innerhalb von 30 Sekunden fanden 40 Gramm Espresso den Weg in die Tasse*. Dieses Rezept stellte sich als das idealste heraus, welche eine recht harmonische Tasse hervorbrachte.

Gemahlen mit der Comandante erhält man ein fluffig-leichtes Mahlgut.

Der Geschmack fiel im Dinzler Espresso Test recht balanciert aus. Die Röstung beschreibe ich als mittelstark mit Tendenz ins Dunkle. Ich schmecke Kakao, welche von Fruchtigkeit umgeben sind. Wahrscheinlich trifft die Beschreibung dunkle Schokolade mit Amarena ganz gut auf diesen Espresso zu. Ich muss sagen, geschmacklich überzeugt mit der Dinzler Espresso Peru im Test durchaus, wenngleich etwas süße fehlt.

Von einem reinen Arabica-Espresso darf nicht allzuviel Crema erwartet werden. Trotzdem bietet der Dinzler Espresso Peru ein schönes Bild.

Aber gilt das auch für einen Cappuccino? Natürlich musste ich das testen. Ich bezog noch einen doppelten Espresso und versuchte mit an einem Tässchen Latte Art*. Hier bietet sich ein interessantes Geschmacksspektrum. Mit der milde der Milch treten die Röstaromen in den Hintergrund und die Frucht kommt weiter hervor. Kirschmilch kommt mir sofort in den Sinn. Wirklich gut!

Der Geschmack ist auf jeden Fall besser als meine Latte-Art-Fähigkeiten 😉

Ein Fazit zum Dinzler Espresso Peru Test

Der Bio-Espresso aus Bayern wartet leider mit wenigen Infos auf der Verpackung auf. Das ist schade, denn geschmacklich muss er sich nicht verstecken. Trotz Bohnenbruch läuft ein gut ausbalancierter Espresso in die Tasse, der Frucht und Röstaromen gut einbindet. Vor allem in Kombination mit Milch erfreut sich der Gaumen an einem wirklich interessanten Getränk, das Kirschen und Cremigkeit bereithält.

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Zubereitung

Rocket Appartamento Test – Die beliebte Espressomaschine im Praxistest

In der Welt der Espressomaschinen hat sich die Rocket Appartamento* als echter Verkaufsschlager für Kaffeeliebhaber etabliert. In diesem Rocket Appartamento Test werden wir die elegante Espressomaschine genauer unter die Lupe nehmen und herausfinden, warum sie bei der breiten Masse so beliebt ist. Wir werden ihre wichtigsten Eigenschaften, Leistung und Designaspekte betrachten, um festzustellen, ob sie ihren Hype wirklich verdient.

Design und Verarbeitung

Die Rocket Appartamento macht bereits auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Ihr italienisches Design zeichnet sich durch klare Linien und hochwertige Verarbeitung aus. Die E61 Brühgruppe sorgt für den klassischen Touch, wohingegen die modernen Seitenteile mit runden Designapplikationen dazu im Kontrast stehen. Die Maschine ist in verschiedenen Farbvarianten erhältlich, darunter der typische Chromlook und auffälliges Kupfer. Das Gehäuse ist robust und langlebig, wobei bei der Verarbeitung durchaus kleine Abstriche gemacht werden müssen. Vor allem im Vergleich zu Modellen aus dem Hause ECM* fallen etwa die Spaltmaße nicht ganz so perfekt aus.
Trotzdem, Rocket Espresso macht mit der Appartamento in den Punkten Design und Verarbeitung fast alles richtig. Unter diesen Aspekten ist die Maschine durchaus empfehlenswert.

Mit der Maschine kommt erfreulicherweise ein sehr guter Tamper. Ich empfehle, zusätzlich ein WDT-Tool* zu kaufen. Diese sind nicht teuer und sorgen für eine gute Extraktion.

Benutzerfreundlichkeit

Im Rocket Appartamento Test fiel, wie bei fast allen E61-Maschinen, die lange Aufheizzeit negativ auf. Um eine wirklich gut durchwärmte Brühgruppe zu haben, muss der User rund 40 Minuten warten. Das ist in der heutigen Zeit kaum mehr zu tolerieren, zumal der Stromverbrauch für den Konsum im privaten Umfeld pro Tasse sehr hoch ist. 

Mit einem Brühgruppenthermometer* wie diesem lässt sich auf einen Blick feststellen, ob die Maschine schon ausreichend aufgeheizt ist.


Abgesehen von diesem Punkt ist die restliche Bedienung sehr klassisch. Der Espressobezug wird mittels des Bezughebels gestartet und beendet. Für Dampf und Heißwasser steht jeweils ein Rädchen zur Verfügung. Und auch das Ein- und Ausspannen des Siebträgers geht gewohnt einfach von der Hand – ein Verrutschen der Maschine ist ausgeschlossen. Sie bringt schließlich 21 Kilogramm auf die Waage.
Einen kleinen Abstrich müssen Nutzer bei der Anordnung der Bedienelemente in Kauf nehmen. In unserem Rocket Apparamteno Test kamen sich der Bezugshebel mit dem Heißwasserauslass immer wieder in die Quere, da in diesem Bereich der Abstand einfach zu eng ist. Das ist natürlich der Kompaktheit der Maschine geschuldet, weshalb diese kleine Benutzerschwierigkeit durchaus verschmerzbar ist.

Espressoqualität und Milchschaum

Was nützt ein beeindruckendes Design, wenn die Espressoqualität nicht mithalten kann? Hier überzeugt uns die Maschine im Rocket Appartamento Test fast auf ganzer Linie. Mit ihrem Zweikreiser-System und einer 1,8-Liter-Kupferboilereinheit liefert sie recht konstant guten Espresso. Die Temperaturstabilität ist, nach einem für Zweikreiser typischen Leerbezug von einigen Sekunden, sehr gut. Die aus dunklen Bohnen bezogenen Espressi sind gut texturiert und harmonisch im Geschmack. Lediglich bei hellen Röstungen wünscht man sich eventuell eine detailreichere Kontrolle der Brühtemperatur. Diese lässt sich bei der Rocket Appartamento nur mithilfe des Dampboiler-Pressostats indirekt einstellen. 

Das schäumen verlief im Rocket Appartamento Test perfekt – in jeder Hinsicht. Der Dampf ist trocken und absolut kräftig (dank des großen Kessels vergleichbar mit Gastromaschinen) und auch die Dosierung geht dank des Dampfrads leicht von der Hand. Mit etwas Übung lässt sich feiner „Mikroschaum“ herstellen, der für Latte Art bestens geeignet ist. Um auch die Tatsache, dass eine Cool-Touch-Dampflanze verbaut ist, sorgt für eine gute Nutzererfahrung. Die Reinigung nach dem Schäumen geht schnell und einfach von der Hand, da sich die Milch nicht festbrennt. 

Preis-Leistungs-Verhältnis 

Die Rocket Appartamento ist sicherlich keine günstige Espressomaschine. Sie befindet sich im gehobenen Preissegment, vor allem was Zweikreiser angeht. In meinen Augen ist sie dennoch ihr Geld wert, wenn Wert auf ein stilvolles Design und robuste Technik gelegt wird. Ersatzteile werden über lange Zeit zu vergleichsweise günstigen Preisen verfügbar sein, da das meiste „Gastroqualität“ aufweist.

Zusätzlich zum Kaufpreis sollte trotzdem ein gewisser Betrag für die regelmäßige Wartung eingeplant werden. Und damit meine ich nicht das Rückspülen und den Austausch einer Dichtung, sondern vielmehr das Entkalken. Denn dieser Vorgang ist bei Zweikreisern nur mit dem nahezu kompletten Zerlegen der Wasserführenden Teile wirklich sinnvoll möglich. Vom sogenannten Durchlaufentkalken rate ich strickt ab, ein Defekt verschiedener Bauteile durch sich lösende Kalkteilchen ist hier einfach zu wahrscheinlich.

Mit solchen Reinigungstabletten* geht die Brühgruppen- und Siebträgerreinigung schnell und einfach.

Fazit: Rocket Appartamento Test

Die Rocket Appartamento Espressomaschine hat in diesem Test in fast allen Aspekten überzeugt. Ihr elegantes Design, die gute Espressoqualität und die solide Verarbeitung machen sie zu einer der besten zweikreisigen Espressomaschinen auf dem Markt. Die Langlebigkeit und auch die Preisstabilität rund diesen Eindruck ab. Wer viele Milchgetränke zubereitet und den Geschmack dunkler Bohnen mag, für den ist die Rocket Appartamento definitiv eine Überlegung wert.

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Technik Zubereitung

Ein subjektiver Comandante C40 MK4 Test

Ich liebe hochwertiges Kaffeeequipment, sei es ein schöner Dualboiler* oder praktisches Zubehör. Aber selten erlebte ich einen solchen Hype und gleichzeitig eine eigene Begeisterung für ein Kaffee-Produkt wie bei der Comandante Handmühle. In den folgenden Absatz werde ich einige Worte über sie verlieren und die positiven wie auch negativen Seiten der Mühle beleuchten, sodass ein hoffentlich schlüssiger Comandante Test zu lesen ist. Ich habe sie bei Amazon* für etwas mehr als 200€ gekauft.

Die Qual der Wahl

Um meinen Comandante C40 Test ohne Beeinflussung von außen verfassen zu können, entschied ich mich die Mühle selbst kaufen. Und damit war ich schon mitten im Test. Ich war schier erschlagen von den verschiedenen Farben, Ausführungen, Zubehörteilen und Bezeichnungen. Neben Holz und bunten Farben bietet der deutsche Hersteller ein Modell Namens X25 Trailmaster an, das über dasselbe Mahlwerk verfügt, aber speziell für den Outdoor-Einsatz konzipiert wurde. 

Die Trailmaster* kommt in einer Ausführung aus hochwertigem Kunstoff speziell für den Outdooreinsatz daher.


Nachdem ich mich eingelesen und die verschiedenen Modelle miteinander verglich, kam ich zu dem Entschluss, die Comandante C40 MK4 in der schwarzen Metallausführung zu testen. 

Der Lieferumfang im Comandante C40 Test

erpackt in einem hochwertigen, sehr langen Karton erscheint die Comandante C40 in meiner Küche. Neben der Mühle finden sich ein Kunststoff-Auffangbehälter und einer aus Glas, ein Pinsel, die Anleitung sowie ein Comandante Silikonband sowie eine Filzunterlage. Die Funktion der Unterlage erschließt sich mir nicht ganz. Ich vermute, sie sollte bei der Reinigung untergelegt werden.
Die Erwartungen an den Lieferumfang einer Handmühle konnte der Comandante C40 MK4 Test erfüllen. Ich wüsste nicht, was hier fehlt.

Die Qualität der Comandante C40 MK4

Ich besaß über zwei Jahre das Vorgängermodell C40 MK3* und war von diesem qualitativ echt überzeugt. Die neue Version MK4 spielt in derselben Liga. Alles wirkt wie aus einem Guss, die Verarbeitung ist in meinen Augen absolut makellos. So ist die äußere Hülle aus Metall, ebenso das Mahlwerk und die Kurbelstange. Die Achse wird von zwei Kugellagern gehalten und dreht sich ausgesprochen leichtgängig. Der Knauf ist aus Holz und besitzt eine angenehme Größe. Bei den Auffangbehältern hat man bei der Comandante C40 MK4 die Wahl zwischen Glas und Kunststoff. Der Vorteil des Kunststoffmodells ist, dass keine störende „Stufe“ vorhanden ist, an der gerne etwas Mahlgut hängen bleibt. 

Die Comandante von oben ohne Deckel. Die Achse ist gelagert, die Kurbelaufnahme überarbeitet.

Die Handhabung im Comandante Test

Ich benutze meine Comandante seit einem guten halben Jahr nahezu täglich. Somit kann ich ganz gut einschätzen, wie gut die Handhabung im Comandante C40 Test tatsächlich ist. 
Zuerst möchte ich einen kleinen Vergleich zum Vorgänger ziehen. Das Modell MK3 hatte eine Rille auf der Oberseite des Kurbelaufnehmers, in der sich immer wieder Bohnen verfangen haben. Diese mussten dann aufwendig mit einem spitzen Gegenstand herausgepult werden. Im Comandante C40 MK4 Test trat dieses nervige Problem zum Glück nicht mehr auf, da die Aufnahme der Kurbel überarbeitet wurde. Sie ist komplett spaltfrei und somit ist das Befüllen der Mühle um ein Vielfaches einfacher. Ich benutze dafür meist einen der mitgelieferten Mahlgutbehälter, diese passen nämlich auf perfekt auf die Oberseite. So lässt sich die Mühle ohne Sauerei befüllen.
Das Aufstecken der Kurbel und auch das Aufschrauben des Mahlgutbehälters gehen intuitiv und sehr einfach von der Hand. Die Kurbel rastet mithilfe eines Magnets sicher ein, der Auffangbehälter ist nach zwei Umdrehung sicher mit der Mühlenunterseite verschraubt. 
Für mich findet sich nur ein Handhabungs-Nachteil im Comandante Test, nämlich die Mahlgradverstellung. Diese ist an sich sehr einfach, es wird ein kleines Rädchen auf der Unterseite entweder auf- oder zugedreht, und auch der Nullpunkt lässt sich leicht finden. Allerdings fehlt mir ganz klar eine Skala, auf der ich die sogenannten Klicks ablesen kann. Stattdessen bleibt mir nichts anderes übrig, als mir die Klicks zu merken oder aufzuschreiben. Es ist mir schon oft passiert, dass ich am nächsten Morgen nicht mehr wusste, bei wie vielen Klicks ich gestern war. Da bleibt mir dann nichts anderes übrig, als Schritt für Schritt zurück zum Nullpunkt zu gehen um auf diese Weise meine eingestellten Klicks herauszufinden. 

Mithilfe dieses Drehrades wird der Mahlgrad verstellt. Das geht schnell und einfach, eine Skala vermisse ich trotzdem.


Ach ja, ein Manko für Nutzer mit kleinen Händen gibt es noch. Der Umfang der Comandante C40 MK4 ist vergleichsweise groß. Mit kleinen Händen ist schon etwas Kraft notwendig, um die Comandante während des Mahlvorgangs sicher festzuhalten. Daran gewöhnt man sich aber sehr schnell. Außerdem ist für diesen Fall das Silikonband vorgesehen, welches als „Anti-Rutsch-Band“ dient.

Wie gut schmeckt der Kaffee im Comandante C40 MK4 Test?

Das A und O einer derart hochpreisigen Mühle ist natürlich das Mahlergebnis. In meinem Comandante C40 Test brühte ich sowohl Filter als auch Espresso. 
Vor allem im Filterbereich gilt die Comandante C40 als die Referenz der Handmühlen. Und auch ich kann das nur unterstreichen. Mit noch keiner anderen Handmühle hatte ich derart ausbalancierte Kaffees gebrüht. Je nach Mahlgrad, Bohne, Wassertemperatur und Brühtechnik kommen Fruchtigkeit, Klarheit, Süße und Säure wunderbar zur Geltung. Dank der Klicks ist ein Vergleich zu den Angaben des Rösters oder zu anderen Nutzern möglich, ein praktischer „Mahlgrad-Ausgangspunkt“ findet sich also schnell. 
Im Comandante C40 MK4 Test zog ich auch meine Mahlkönig EK43 S zum Vergleich heran. Ich versuchte, ähnliche Mahlgrade mit beiden Maschinen zu treffen und verkostete beide Getränke. Im direkten Vergleich fällt die Comandante C40 einen Hauch zurück, die Kaffees der EK43 waren noch einen Hauch süßer und klarer. Der Unterschied beträgt aber nur Nuance, was in Anbetracht des Preisunterschiedes schon überrascht.
Natürlich musste der Comandante Test auch mit einigen Espressi versehen werden. Geschmacklich können diese ebenfalls durchweg überzeugen, vor allem bei hellen Röstungen finden Süße und Körper einen harmonischen Einklang. Je feiner gemahlen wird, desto länger dauert dieser Vorgang aber. So benötige ich im Comandante C40 Test rund 1 Minute und 20 Sekunden für 18 Gramm Kaffee in espressofeiner Mahlung. Für mich ist das die Grenze des zumutbaren, aber gerade noch vertretbar. Störender ist dagegen die Tatsache, dass sich der perfekte Mahlgrad zwischen zwei (recht groben) Klicks befindet. Abhilfe schafft hier das Zubehörteil Red-Clicks, welches die Mahlstufen nochmals halbiert und somit eine feinere abgestufte Einstellung erlaubt.

Der Comandante C40 MK4 Test – ein Fazit

Ich bin froh, dass ich die Mühle gekauft habe. Ärgern würde ich mich nämlich sehr, wenn ich sie nach dem Comandante C40 Test wieder zurückgeben müsste! Es handelt sich bei dieser Handmühle einfach um ein Produkt, das begeistert, es ist in nahezu jeder Hinsicht perfekt. Das gilt vor allem für das Mahlgut, welches sich auch vor äußerst hochpreisigen Mühlen* nicht verstecken muss. Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass das Mahlen Zeit und auch etwas Kraft erfordert. Für mich ist das mittlerweile ein fester Teil der Zubereitungszeremonie.

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Zubereitung

Der große Sage Barista Express Test

Der australische Hersteller Sage verspricht uns, mit dem Modell Barista Express* besten Espresso auf einfache Weise zubereiten zu können. Ob die kompakte Maschine dieses Versprechen einhalten kann, überprüften wir in unserem ausführlichen Test.
Neben dem allgemeinen Testbericht finden sich in diesem Beitrag wichtige Tipps zur Bedienung dieser Espressomaschine. Denn, soviel sei vorweggesagt, die eine oder andere Hürde gilt es vor der perfekten Tasse Espresso zu überwinden. Alle wichtigen Infos finden sich in den folgenden Absätzen des Sage Barista Express Tests.

Sage Barista Express

Allgemeines zum Sage Barista Express Test

Die Barista Express von Sage siedelt sich im unteren Preissegment an und ist für den Einstieg in die Welt des Espresso gedacht. Für ca. 500€ bekommen wir eine Siebträgermaschine mit integrierter Mühle. Im Inneren sorgt ein Thermoblock für die Erhitzung des Wassers und ein Kegelmahlwerk aus Edelstahl soll den perfekten Mahlgrad treffen. 
Neben der Maschine überraschte uns der Lieferumfang im Sage Barista Express Test. Es finden sich neben vier verschiedene Siebe und einem Tamper auch ein Einsatz zum Rückspülen der Maschine, ein Milchkännchen und ein „Razer-Tool“. Letzteres ist, im Gegensatz zum Rest des Lieferumfangs, eine unnütze Spielerei ohne großen Mehrwert.  

Die meisten mitgelieferten Zubehörteile machen Sinn und sind überraschend hochwertig verarbeitet. Doch wie steht es um die Maschine selbst? Wir haben uns die Verarbeitungsqualität sowie die Materialen genauer angesehen.

Im Sage Barista Express Test fiel uns auf den ersten Blick viel Plastik auf. Von hochpreisigen Espressomaschinen* sind wir eher Chrom und Edelstahl gewohnt. Doch Sage konnte uns trotzdem überzeugen, denn der verwendete Kunststoff macht einen hochwertigen und stabilen Eindruck und hat gegenüber Chrom gewisse Vorteile. So geht unter anderem die Reinigung schneller und einfacher von der Hand, ein Abwischen mit einem feuchten Tuch ist ausreichend. Hier ist kein Nachpolieren und Sorgen um Fingerabdrücke notwendig. 
Kleine Abstriche mussten wir beim Siebträger feststellen. Der Griff besteht ebenfalls aus Kunststoff und fasst sich nicht so hochwertig an. Auch das Gewicht ist mit ca. 350 Gramm nicht allzu hoch. Günstige und hochwertige Abhilfe schaffen hier Siebträger von Drittherstellern, wie etwa dieser hier*. 

Insgesamt gefiel der erste Eindruck im Sage Barista Express Test. Die Verarbeitung scheint auf einem hohen Niveau zu sein, die verwendeten Materialen sind funktional und gut, und auch das Zubehör sorgt für einen einfachen und unkomplizierten Einstieg in die Welt der Siebträger.

Die Mühle im Sage Barista Express Test

Wer sich mit hochwertigem Espresso beschäftigt, der weiß, dass ein perfekter Geschmack nur mit einer sehr guten Mühle erreicht wird. Sage bietet uns mit der Barista Express eine Komplettlösung, die Mühle ist in die Siebträgermaschine integriert. Das bringt Vor- und Nachteile mit sich. Als Vorzüge gilt es den geringeren Platzbedarf in der Küche ebenso zu nennen wie die einfachere Kaufentscheitung für den Kunden. Ein Nachteil ist beispielsweise ein möglicher Defekt, schließlich fallen dann beide Einheiten (Mühle und Siebträgermaschine) aus. Um den Nachteilen entgegenzuwirken, ist eine hochwertige verbaute Mühle wichtig. Im Sage Barista Express Test achteten wir auf eine einfache Einstellbarkeit sowie ein gutes Mahlgut mit passender Partikelverteilung.

Um den Mahlgrad zu verstellen, findet sich an der linken Gehäuseseite ein Drehrad. Auf der Vorderseite ist ebenfalls ein Drehrad angebracht, mithilfe dessen die Mahldauer kontrollierbar ist. Beides ist einfach und intuitiv handhabbar, weshalb die Einstellung eines passablen Espresso schon nach wenigen Bezügen gelingt. 

Tipp: Es ist einfacher, einen guten Espresso mit dem Doppelsieb zu brühen. Wiege 18 Gramm Bohnen ab und gib diese in die Mühle. Stelle den Timer und den Mahlgrad ca. in die mittlere Einstellung. Von hier aus kannst du beide Parameter schnell und einfach passend zu den verwendeten Bohnen einstellen. Beginne mit dem Mahlgrad, um auf eine Bezugszeit von ca. 25 Sekunden zu gelangen. Der Timer sollte so eingestellt werden, dass die 18 Gramm exakt mit in einem Durchgang gemahlen werden, ohne dass die Mühle nachläuft. Beim gesamten Einstellprozess hilft eine Feinwaage* mit einer Genauigkeit von 0,1 Gramm.

Wir verglichen das Mahlgut im Sage Barista Express Test mit dem einer Mahlkönig X54*. Geschmacklich kann die Barista Express natürlich nicht mit der Mahlkönig mithalten, hier liegt schlichtweg ein Qualitätsunterschied vor. Dennoch müssen wir sagen, dass die Sage in Sachen Mahlgut überraschend gut performt. Vielleicht nicht ganz so facettenreiche wie wesentlich teurere Mühle, aber dennoch rund und angenehm.

Der Bezug eines Espresso

Sage möchte es uns einfach machen. Sind der Mahlgrad und der Timer einmal passend eingestellt, genügt es, mit dem Siebträger die Mühle zu starten. Hierbei empfehle ich aber ganz klar ein sogenannter Dosiertrichter*, mithilfe dessen das Mahlen ohne Sauerei und Klumpenbildung von der Hand geht. Nach dem Tampen und Einspannen des Siebträgers genügt ein Druck auf die Bezugstaste. Es folgt eine kurze Präinfusionsphase, während dieser das Kaffeemehl drucklos mit heißem Wasser benetzt wird. Ob diese drucklose Präinfusion wirklich sinnvoll ist, wird kontrovers diskutiert. Ich halte sie für weder vor-, noch nachteilhaft. Eine echte Präinfusion allerdings sollte mit ca. 1 Bar Druck stattfinden.

Der eigentliche Espressobezug findet bei perfekten 9 Bar Druck statt, was wir mit einem Siebtägermanometer* nachgemessen haben. Und auch die Temperatur überzeugte uns im Sage Barista Express Test, unser Thermometer zeigte konstante 93 Grad.

Die Parameter hören sich gut an, weshalb wir ein ebensolches Ergebnis in der Tasse erwarteten. Und wir wurden nicht enttäuscht. Nach erfolgreich eingestellter Maschine überzeugte uns der Espresso mit einem guten Mundgefühlt, angenehmer Süße und zurückhaltender Säure. Im Vergleich zu unserer Lelit Elizabeth* fehlte etwas Klarheit im Geschmack, doch insgesamt erhielten wir einen wirklich guten Espresso. Bis hier hin konnte uns der Sage Barista Express Test überzeugen!

Das Milchschäumen mit der Barista Express

Bei der getesteten Espressomaschine handelt es sich um ein Single-Thermoblock-Modell. Dies hat den Nachteil, dass für den Bezug von Dampf ein Aufheizen des Thermoblocks erforderlich ist. Im Sage Barista Express Test dauerte das ca. 20 Sekunden, ist also verkraftbar. 

Die Dampflanze der Sage ist gut beweglich und kommt mit einem Dampfloch daher. Die Dampfleistung ist insgesamt ausreichend, aber nicht allzu üppig. Beim Milchschäumen im mitgelieferten Kännchen konnten wir dennoch sowohl die Zieh- als auch die Rollphase erreichen. Da die Leistung eher schwach ist, dauert der gesamte Vorgang aber etwas länger. Für Anfänger hat das den Vorteil, dass mehr Zeit für die verschiedenen Schritte des Milchschäumens zur Verfügung steht und somit einfacher ein gutes Ergebnis erzielt werden kann. Und letztlich zählt ja das Ergebnis 😊 Das kann sich übrigens sehen lassen, Latte Art ist mit ausreichen Übung durchaus möglich.

Das Fazit zum Sage Barista Express Test

Eine Siebträgermaschine mit integrierter Mühle für rund 500€? Wir waren skeptisch, ob das funktionieren kann. Letztlich konnte uns der Sage Barista Express Test aber überzeugen. Es müssen selbstverständlich gewisse Abstriche bei den verwendeten Materialien und der Haptik gemacht werden. Auch ist der Geschmack nicht derart facettenreich und klar wie bei höherpreisigen Mühle und Maschinen. Aber für Anfänger, die einen simplen Einstieg in die Welt des Espresso wünschen, reicht die Barista Express vollkommen aus. Uns überzeugte die einfache Handhabung ebenso wie der Geschmack des fertigen Getränks. Das Schäumen dauert aufgrund der geringen Leistung etwas länger, dafür überzeugt die Aufheizzeit mit rund einer Minute. Wir können eine Kaufempfehlung aussprechen.

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Die kleine im großen Krups Citiz Test

Wer startet nicht gerne mit einer leckeren Tasse Espresso in den Tag? Eigentlich ist das mit langer Wartezeit und einiger Arbeit verbunden, schließlich will eine klassische Siebträgermaschine*händisch befüllt und bedient werden. Da macht es uns Krups mit der kleinen Citiz&Milk* um einiges einfacher. Wir müssen nur eine kleine Kapsel in das Fach legen, den Hebel umlegen und auf eine Taste drücken – schon läuft ein leckerer Espresso in die Tasse. So zumindest ist die Theorie. Und wie die Praxis im Krups Citiz Test ausfällt, das erfahrt ihr in den folgenden Absätzen.

Qualität und Aussehen im Krups Citiz Test

Vor dem Test fragte ich mich, was ich denn qualitativ von einer kleinen und günstigen Kapselmaschine erwarten darf. Schließlich bin ich eigentlich große Siebträgermaschinen mit viel Chrom* gewohnt. Letztendlich ging ich ohne allzu große Erwartungen in den Test.

Die kleine Krups besteht zum Großteil aus Kunststoff. Das muss kein Nachteil sein, da Kunststoff an sich sehr robust und haltbar sein kann. Das trifft auch auf das verwendete Material im Krups Citiz Test zu. Nach nunmehr einem Jahr Einsatz im Büro sind die Oberfläche noch kratzfrei und sehr ansehnlich. Das gilt übrigens auch für das verchromte Abtropftgitter aus Metall. Dieses sieht aus wie am ersten Tag. Davon können sich sogar große Hersteller noch eine Scheibe abschneiden!

Ein weiterer Pluspunkt ist der abnehmbare Wassertank. Er fasst eine ausreichende Menge an Wasser und sieht in seiner zylindrischen Form sehr stylisch aus. Da er durch ein einfaches Anheben abnehmbar ist, lässt er sich schnell und einfach reinigen. Und das empfehle ich auch, schließlich ist ein sauberer Wassertank und ein gutes Wasser* sehr wichtig für einen wohlschmeckenden Espresso.

Für meinen Geschmack konnte die Kapselauffangschale im Krups Citiz Test nicht vollends überzeugen. Sie fasst nur ca. 8 Kapseln und kommt insgesamt recht wackelig daher. Die Auffangschale liegt auf einem kleinen Gefäß auf, das das auslaufende Wasser auffängt. Die Konstruktion ganz ohne Einraster ist im Handling schwierig und erfordert eine ruhige Hand.

Zuletzt möchte ich noch meine Eindrücke zu Design im Krups Citiz Test wiedergeben. Insgesamt gefällt mir die kleine Maschine ganz gut, die Farben und Kontraste wirken stimmig und alles ist gut dimensioniert. Und auch die geringe Größe ist in der Küche ein großes Vorteil – vor allem im Vergleich mit einer Siebträgermaschine plus Mühle. Einziger Wermutstropfen ist der Milchaufschäumer. Der steht seitlich von der Maschine ab und nimm doch recht viel Platz weg. Ich hätte mir eine Lösung gewünscht, bei der ich dieses Element einfach hätte abnehmen und in einer Schubladen verstauen können.

Die Handhabung im Krups Citiz Test

Von einer Kapselmaschine erwarte ich  einfachste Handhabung, die ich auch morgens im Halbschlaf fehlerfrei durchführen kann. Und genau dabei konnte mich der Krups Citiz Test überzeugen. 

Die Zubereitung eines Espresso oder Schümli bedarf tatsächlich nur vier Arbeitsschritten: 

  1. Hebel hoch (dabei fällt die benutzte Kapsel automatisch in den Auffangbehälter)
  2. Kapseln* einlegen (einfach reinfallen lassen)
  3. Hebel nach unten drücken (dabei wird die Kapsel angestochen)
  4. Auf einen der beiden Knöpfe drücken (die Volumetrik stoppt das Getränk bei voreingestellter Menge)

Ähnlich einfach ist das Milchaufschäumen. Wichtig ist, dass die maximale Einfüllmenge, welche im Innern des Kännchens markiert ist, beachtet wird. Andernfalls läuft während des Schäumvorgangs die Milch über (das habe ich erfolgreich getestet und empfehle es nicht weiter!). Ist die richtige Menge Milch eingefüllt, genügt für warme Milch ein einfacher Klick auf den Schäumknopf. Sollte kalte Milch gewünscht sein, muss der Knopf für ca. 3 Sekunden gedrückt werden. Ist das Schäumen abgeschlossen, geht es an die Reinigung des Kännchens. Da es im Innern eine Antihaftbeschichtung aufweist, geht auch das recht schnell von der Hand. Im Krups Citiz Test hat sich ein Ausspülen mit warmen Wasser sowie einem Tropfen Spülmittel durchgesetzt. Danach wird alles trockengewischt und gut ist.

Konnte der Kaffee im Krups Citiz Test überzeugen?

Was hilft eine schöne Maschine mit einfacher Bedienung, wenn der Kaffee nicht schmeckt? Die Frage muss sich der Nutzer einer Krups Citiz nicht stellen. Denn sowohl Espresso als auch Schümli schmecken sehr gut. Hochwertige Kaffeekapseln* sind natürlich Voraussetzung dafür.

Besonders gut gefällt mir die Temperaturstabilität im Krups Citiz Test. Mittels meines Thermometers prüfte ich die Temperatur direkt am Kaffeeauslass während eines 40ml Espressobezugs. Diese betrug durchgehend 92 Grad Celsius, was für mittlere bis dunklere Röstungen perfekt ist. Und sogar leichte, helle Röstungen konnten mich überzeugen. So schmeckt etwa ein äthiopischer, hell gerösteter Espresso* genauso fruchtig und spritzig, wie ich ihn erwartet habe. 

So gut die Krups Citiz auch in Sachen Espresso und Schümli abschließt, umso schlechter gefällt mir der Milchschaum. Die Konsistenz ist sehr feinporig und absolut fest. Mit einem Löffel lassen sich ganze „Löcher freischaufeln“. Von einem guten Milchschaum wird aber eine sehr sanfte Cremigkeit erwartet, die an geschmolzene Schokolade erinnert. Für Latte Macchiato mag der Milchschaum aus der Krups Citiz noch zu überzeugen wissen, beim Cappuccino fällt er aber leider durch.

Der großes Krups Citiz Test – Fazit

Die kleine Krups weiß den Nutzer in fast allen Belangen zu gefallen. Allem voran ist der sehr gute Geschmack des Kaffees hervorzuheben. Aber auch die Materialqualität und Robustheit wissen neben der einfachen Bedienung zu gefallen. Lediglich der sehr feste Milchschaum muss bemängelt werden, hier hätte ich mir mehr Cremigkeit gewünscht. 

Dennoch muss ich abschließend sagen, dass das Gesamtpaket absolut überzeugt. Wer schnell und einfach eine gute Tasse Espresso genießen möchte, der sollte sich die Krups Citiz einmal genauer ansehen. 

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Beem Grind Profession Test – besser als sie aussieht? 

Manche Espressomaschinen sind wahre Kunstwerke. Eine Olympia Cremina oder auch die La Pavoni Professional haben das Zeug zum Eyecatcher in der Küche. Ganz anders die Beem Grind Profession. In meinen Augen kann damit kein Designpreis gewonnen werden. Doch was wirklich zählt, ist das Ergebnis in der Tasse. Und natürlich der Preis. Und letzterer ist bei Beem wirklich gut. Ob aufgrund des günstigen Preises Abstriche in Kauf genommen werden müssen, erfährst du in diesem Artikel.

Die Verarbeitungsqualität im Beem Grind Profession Test

Wer hochpreisige Espressomaschinen gewohnt ist, der erwartet ein schweres Gerät, das zu Großteilen aus Metall gefertigt ist. Bei der Beem Grind Profession ist das Abtropfgitter und der Siebträger aus Metall, das gesamte Gehäuse allerdings aus Kunststoff. In dieser Preisklasse ist das normal, zumal die Verarbeitungsqualität überraschend gut ist. Die Spaltmaße sind sehr gut und das Gewicht ausreichend hoch, um beim Einspannen des Siebträgers nicht mit einer Hand dagegenhalten zu müssen. 
Überrascht und uns der Siebträger. Dieser ist schön schwer und liegt wirklich gut in der Hand. Er muss sich vor klassischen E61-Siebträgern nicht verstecken! Zudem verfügt er über einen Standarddurchmesser von 58 Millimetern. Leider passen aber Drittanbietersiebe nicht hinein, da ein abgeflachter Siebrand, ähnlich den Quickmill-Modellen, vorgesehen ist.
Als Minuspunkt gilt es hier nur die Haptik zu nennen. Gehäuse, Tassenablage und Bohnenbehälter sind aus Plastik gefertigt. Das fühlt sich einfach nicht sehr hochwertig an.

Kann eine integrierte Mühle überzeugen?

Ein besonderes Augenmerk legten wir auf die Mühle im Beem Grind Profession Test. Denn meist ist diese bei Kombigeräten der größte Schwachpunkt. Überraschenderweise konnte uns die Beem Mühle aber tatsächlich überzeugen. Es sind ausreichend viele Einstellrastungen vorhanden, um den Mahlgrad passend der Bohne anzupassen. Außerdem weiß das Mahlergebnis des Kegelmahlwerks bei dunklen Bohnen wirklich zu überzeugen. Wir erreichen einen schmackhaften Espresso mit ordentlicher Crema, ganz ohne Channelling (eine gute Puckvorbereitung vorausgesetzt). Lediglich sehr helle Röstungen bereiten dem Mahlwerk Probleme. Die hohe Bohnenhärte scheint der Beem Grind Profession etwas zu viel zu sein, weshalb die Partikelgrößen zu unterschiedlich sind. 
Als letzten Vorteil der verbauten Mühle möchten wir noch den geringen Totraum ansprechen. Dieser umfasst lediglich 0,5 Gramm. Das ist wirklich gut und ein großer Vorteil, da wenig altes Kaffeemehl in der Mühle verbleibt und Bohnenwechsel sehr unkompliziert über die Bühne gehen.

Zwei Thermoblöcke als Alleinstellungsmerkmal

Single Thermoblock Geräte mit integrierter Mühle gibt es fast wie Sand am Meer. Das wahre Alleinstellungsmerkmal im Beem Grind Profession Test ist der Dual Thermoblock. Beem verbaute zwei Heizelemente, eines für das Brühwasser und ein weiteres für den Dampfbezug. Somit werden hier die Vorteile eines Dualboilers mit Thermoblöcken vereint. Es entfallen lästige Aufheiz- und Abkühlzeiten, außerdem kann während des Espressobezugs schon einmal die Milch geschäumt werden. Und das hört sich nicht nur in der Theorie gut an, sondern funktioniert auch praktisch. Nach ca. 10 Minuten Aufheizzeit (nach 3 Minuten ist die Maschine theoretisch einsatzbereit, aber nach 10 Minuten voll durchgeheizt) und einem kurzen Leerbezug kann der erste Espresso bezogen werden. Dabei überzeugt die Temperaturstabilität der Maschine, was sich auch im Geschmack wiederspiegelt. Die bezogenen Espressi waren rund und harmonisch mit weichem Mundgefühl, sofern es sich um mittlere bis dunkle Röstungen handelte. Wie schon oben beschrieben, hat die Mühle bei hellen Bohnen so ihre Schwierigkeiten.

Von einer Dual Thermoblock Maschine erwartet man eine ordentliche Dampfleistung, da die Käufer ein solches Modell wählen, um auch unkompliziert Milchgetränke zubereiten zu können. Im Beem Grind Profession Test überzeugte sowohl die Trockenheit des Dampfes und auch die Kraft. Ausdauer ist aufgrund des Thermoblocks natürlich mehr als ausreichend vorhanden. Theoretisch könnte bis zum Entleeren des Wassertanks Dampf bezogen werden. Ein Nachteil ist allerding die Temperatur des Dampfthermoblocks. Es macht den Eindruck, dass diese während des Schäumens stetig ansteigt. Das hat zur Folge, dass zum Ende hin zu viel Dampfpower entwickelt wird und die Milch derart stark rotiert, dass sie aus dem Kännchen fliegt. Ich würde mich als durchaus erfahrenen Milchschäumer bezeichnen, dennoch passierte es mir immer wieder.
Von diesem Wehrmutstropfen abgesehen überzeugen die Dampfeigenschaften im Beem Grind Profession Test. Die Milch ist nicht wässrig, sondern schön cremig und feinporig. Zudem handelt es sich um eine No-burn-Lanze, was die Reinigung erheblich vereinfacht. 

Die Benutzerfreundlichkeit im Beem Grind Profession Test

Für mich ist eine Espressomaschine ein Werkzeug, mithilfe dessen ein aromatisches Getränk zubereitet wird. Und von einem Werkzeug erwarte ich eine gute Benutzerfreundlichkeit. Im Beem Grind Profession Test konnte dieser Teil leider nicht gänzlich überzeugen. Aber von Anfang an:
Der Bohnenbehälter fasst ca. 300 Gramm, was gut und sinnvoll ist. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Bohnen zu lange darin lagern und schnell altern. Der Mahlgrad wird durch Drehen des Bohnenbehälters geändert, was auch sehr zuverlässig und einfach funktioniert. Wesentlich schwieriger ist die Einstellung der Mahldauer. Zum Einstellen dieser wird der Soft-Button lange gedrückt gehalten, bis die gewünschte Menge an Mahlgut erreicht ist. Diese Zeitspanne wird automatisch gespeichert. Das hat den Nachteil, dass ein exaktes Einstellen des Timers nicht möglich ist. Stelle ich etwa fest, dass ich ca. 1 Gramm mehr Kaffeemehl benötige, um auf die gewünschte Bezugszeit zu kommen, dann muss ich nach Gefühl den Button ca. eine halbe Sekunde länger gedrückt halten. Dass das nicht funktionieren kann, liegt auf der Hand. Viel besser würde mir eine Lösung mit einem Drehrad oder gar einer digitalen Zeitanzeige gefallen, da auf diese Weise die Mahlmenge wirklich exakt einstellbar wäre. 
Auch die Bedienelemente für den Espressobezug sind als Touch Buttons gestaltet. Mir persönlich fehlt dabei das haptische Feedback, ich drücke gerade bei Espressomaschinen gerne auf einen physischen Knopf. Wobei ich auch anmerken muss, dass gerade die Touchelemente der Beem Grind Profession einen modernen Look verschaffen.

Das Fazit zur Beem Grind Profession

Im ausführlichen Beem Grind Profession Test konnte die erschwingliche Espressomaschine in vielen Bereichen glänzen. Vor allem die verbaute Mühle ist für ein Kombigerät wirklich gut. Und auch der Espressobezug gelingt mit mittleren und dunklen Bohnen hervorragend. Wer häufig einen Cappuccino oder Latte Macchiato zubereitet, wird außerdem das Twin Thermoblock System schätzen lernen. 
Beim Kauf einer derart günstigen Espressomaschine müssen natürlich Abstriche in Kauf genommen werden. So besteht das Gehäuse zu großen Teilen aus Kunststoff, die Benutzerfreundlichkeit ist aufgrund der Touchbuttons nicht ideal und das Milchschäumen erweist sich mit kleinen Kännchen als etwas schwierig. Doch in Anbetracht des Preises und im Vergleich zu anderen Siebträgermaschinen dieser Klasse muss für die Beem Grind Profession eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden, sofern man mit den genannten Nachteilen leben kann

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Milch aufschäumen mit der Dampflanze – 5 Tipps 

Ein Cappuccino besteht aus einem Espresso und geschäumter Milch. In diesem Beitrag befassen wir uns mit dem zweiten Punkt, dem Milch aufschäumen mit der Dampflanze. Dabei stellen wir uns zuerst die Frage nach dem Ziel, um anschließend in die Praxis einzusteigen. Du wirst sehen, mit ein wenig Übung ist die Zubereitung einfach und schnell erledigt. 

Milchkännchen

Ein gutes Milchkännchen erleichtert das Schäumen. Ich habe gute Erfahrungen mit Kännchen von Motta* gemacht.

Die perfekte Konsistenz des Milchschaums

In der Gastronomie wird ein Cappuccino oft mit einer „Milchkrone“ serviert. Im Kreis der Heimbarista spricht man vom sogenannten Bauschaum. Eine bauschaumartige Konsistenz ist nicht das Ziel! Vielmehr wollen wir eine sehr feinporige Creme, in der einzelne Luftblasen mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen sind. Dabei soll etwa die Hälfte der Milchmasse aus feinem Schaum bestehen, der Rest ist flüssig.
Nur wenn die Milche diese cremige Konsistenz aufweist, erzielen wir den besten Geschmack und gute Gießeigenschaften. Letzteres ist wichtig, um auch Herzen, Rosetten und anderes Latte Art verwirklichen zu können. 

Welche Milch ist die Beste?

H-Milch im Cappuccino? Besser nicht! Es mag zwar praktisch sein, immer eine Milchreserve im Haus zu haben, für den Cappuccino empfehle ich aber Frischmilch. Der Fettgehalt dieser spielt für das Schäumen keine große Rolle, geschmacklich gefällt mir Vollmilch aber am besten.
Wichtig für das Milch Aufschäumen mit der Dampflanze ist der Eiweißgehalt. Dieser sollte mindestens bei 3,3 %, besser 3,4 % betragen. Beim nächsten Einkauf lohnt es sich, die Etiketten der verschiedenen Anbieter zu vergleichen!
Frischmilch sollte im Kühlschrank gelagert werden. Und das ist auch für das Milch Aufschäumen mit der Dampflanze sinnvoll. Denn kalte Milch benötigt mehr Zeit um auf Temperatur zu kommen, was dem Barista mehr Zeit zum Schäumen gibt.

Wie viel Milch kommt in die Kanne?

Beim Milch Aufschäumen mit der Dampflanze werden Anfänger schon beim ersten Schritt verunsichert – nämlich der zu verwendenden Milchmenge. Diese ist abhängig von der verwendeten Milchkanne. Es sind verschieden große Modelle erhältlich. 
Die Milch sollte bis ca. einen Zentimeter unter die Tülle gefüllt werden. Das ist erforderlich, da beim Milch aufschäumen mit der Dampflanze eine ganz bestimmte Drehbewegung der Milch erreicht werden muss (das wird weiter unten genauer beschrieben). Wird zu wenig Milch verwendet, kann eben diese Bewegung nicht ausgeführt werden. Außerdem würde sich die Milch sehr schnell erhitzen, was wir verhindern möchten. Bei einer zu hohen Füllmenge besteht die Gefahr des Überlaufens, schließlich wir durch das Schäumen das Volumen erhöht.

Die Position der Dampflanze in der Milch

Bevor die Dampflanze in die Milch kommt, sollte das Kondenswasser abgelassen werden. Hierfür wird einfach kurz der Dampfhahn geöffnet und das Kondenswasser in ein Tuch oder die Abtropfschale abgelassen.
Anschließend wird die Spitze der Dampflanze circa einen Zentimeter tief in die Milch gehalten. Die Position ist nicht mittig, sondern leicht nach rechts/links verschoben. Außerdem wird das Kännchen nicht senkrecht, sondern leicht schräg (ca. 80° Winkel) gehalten. Um diese Position gut halten zu können, ist es hilfreich, die Dampflanze am Rand des Milchkännchens anzulehnen.

Das Schäumen beginnt

Der Dampfhahn wird vollständig geöffnet. Viele Anfänger gehen zu zaghaft vor und lassen nur ein laues Lüftchen aus der Dampflanze blasen. Wir brauchen aber sofort die volle Kraft, da das Ziel eine Art Tornado in der Milchkanne ist. Die Milch soll im Kännchen „rollen“, also eine Drehbewegung haben. Ist diese Bewegung erreicht, wird das Kännchen so weit nach unten bewegt, bis ein Zischen zu hören ist. Dieses Geräusch ist mit dem Zerreisen von Papier zu vergleich. In dieser sogenannten Zugphase wird die Milch mit Luftblasen versehen, die noch recht grobporig sind. Die Zugphase wird solange ausgeführt, bis die Milch etwas mehr als handwarm ist.
Nun erfolgt der Übergang in die Rollphase. Die Milchkanne wird so weit nach oben bewegt, bis das Zischen verstummt, aber nicht weiter. In dieser Phase werden die Luftblasen stetig weiter verkleinert und unter die Milch gehoben, was zu einem feinporigen, cremigen Milch-Schaum-Gemisch führt.
Meiner Meinung nach kann auf ein Thermometer beim Milch aufschäumen mit der Dampflanze verzichtet werden. Die Rollphase und damit der gesamte Schäumvorgang wird dann abgebrochen, wenn sich das Milchkännchen heiß anfühlt. Der Dampfhahn wird geschlossen, bevor er aus der Milch genommen wird.

Nach dem Schäumen – wichtig!

Ist der Schäumvorgang abgeschlossen, sollte sofort die Dampflanze gereinigt werden. Dafür wird kurz Dampf abgegeben, um Milchrückstände im Inneren der Lanze zu verhindern. Anschließen wird die anhaftende Milch mit einem feuchten Tuch von der Dampflanze gewischt. 
Das Kännchen sollte vor dem Gießen von Latte Art einmal leicht auf die Arbeitsplatte geklopft werden. So werden größere Bläschen, die auch bei erfahrenen Baristas noch vorkommen, effektiv zerplatzen. Anschließend wird das Milchkännchen in kreisenden Bewegungen geschwenkt, um ein sich Absetzen der Milch zu verhindern. Nun kann Latte Art gegossen werden, wofür demnächst ein eigener Artikel veröffentlicht wird. 

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Puckvorbereitung – 1 wirklich sinnvolles Tool 

Noch vor wenigen Jahren war es völlig ausreichend, das Kaffeemehl im Siebträger per Hand/Finger zu glätten. Mehr sogenanntes „Puck prep“ war nicht notwendig. Das hat sich gewandelt – zum Glück! Heute gibt es sinnvolles Zubehör wie WDT Tools, nur um das Kaffeemehl klümpchenfrei im Sieb zu verteilen und somit fürs Tampen vorzubereiten. Welche Gerätschaften für Konstanz und besseren Geschmack sorgen und welches Espressomaschinen Zubehör eher wenig effektiv ist, das erfährst du in diesem Artikel.

Puckvorbereitung – darum sollte es zum Workflow dazugehören

Der frisch gemahlene Kaffee fällt von der Mühle in den Siebträger oder einen Auffangbehälter. Bei näherer Betrachtung fallen dabei allerlei Klümpchen auf, was vor allem bei hellen Bohnen und entsprechend feinem Mahlgrad passiert. Wird ein solch verklumptes Mehl einfach glattgestrichen und getampt, kommt es schnell zum Channeling und somit zu einem unausgewogenen, sauren Espresso. Das Wasser sucht sich schließlich den einfachsten Weg durch den Puck, und der führt an den Klumpen vorbei. 

So sieht Kaffeemehl aus, das direkt von der Mühle in den Siebträger gefallen ist. Wird es so getampt, ist Channeling vorprogrammiert.

Verschiedene Methoden der Puckvorbereitung mit Espressomaschinen Zubehör

Dass das einfache Glattstreichen des Kaffeemehls eine unzureichende Puckvorbereitung ist, liegt auf der Hand. So wird zwar eine gerade Fläche fürs folgende Tampen geschaffen, Klumpen werden so aber nicht verhindert.
Als Alternative zum händischen Glattstreichen wurden sogenannte Leveler erfunden. Dabei handelt es sich um ein siebgroßes Produkt, das auf der Unterseite mit einer Art Flügeln ausgestattet ist. Diese schieben durch eine Drehbewegung das Kaffeemehl vor sich hin, verdichten es leicht und sorgen für eine absolut plane Oberfläche. Doch das eigentliche Problem, nämlich die Klümpchenbildung, beheben sei nicht. Aus diesem Grund halte ich Leveler für ein nettes Gimmick ohne großen Mehrwert! Wer Leveler dennoch einmal testen möchte, findet hier* ein preiswertes und trotzdem gut verarbeitetes Modell.
Wesentlich sinnvoller erscheinen mir dagegen kleine Becher (wie dieser hier* in praktischer 58mm-Bauweise), in denen das Kaffeemehl durchgeschüttelt wird, bevor es in das Sieb gefüllt wird. Auf diese Weise werden Klumpen meist effektiv zerstört. Einziger Nachteil, der von einigen Nutzern berichtet wird, ist die Partikelverteilung. Es wird davon ausgegangen, dass die Partikelgrößen von grob nach fein „vertikal geordnet“ werden, was wiederum zu einem ungleichmäßigen Bezug führen kann. Außerdem wird das Kaffeemehl nach dem Umfüllen in den Siebträger nicht eben sein, es muss also trotzdem noch mit dem Finger plangestrichen werden.

Hier wurde das Kaffeemehl nur unzureichend verteilt. Eine gleichmäßige Extraktion ist so nicht möglich.

Das WDT Tool – das einzig wahre Espressomaschinen Zubehör für die Puckvorbereitung?

Die oben genannten Methoden bieten teils einen Mehrwert, sind aber alle nicht das Gelbe vom Ei. Wer einen perfekten Espressobezug ohne Channeling erreichen möchte, der sollte ein WDT Tool zur Hilfe nehmen. Dieses Espressomaschinen Zubehör besitzt ein Haltestück, an dem sehr dünne Nadeln befestigt sind. Mit diesen wird das Kaffeemehl im Sieb durchmischt und somit die Klümpchen zerbrochen. Zudem wird das gesamte Mehl aufgelockert sowie gleichmäßig verteilt. Die Folge ist ein ebenes und homogen verteiltes Kaffeebett, das bereit fürs Tampen ist. 
Beim Einsatz eines WDT Tools empfiehlt sich die Zuhilfenahme eines Trichters, der auf das Sieb aufgesetzt wird. So lässt sich mit etwas „Schwung“ im Sieb rühren, ohne dass Kaffeemehl aus dem Siebträger fällt.

So sieht ein WDT Tool in Aktion aus. Der Arbeitsschritt dauert nur wenige Sekunden.

Ich benutze dieses WDT* Tool und bin sehr zufrieden damit.

Puckvorbereitung – ist dieser Arbeitsschritt wirklich notwendig?

Du glaubst, die Puckvorbereitung ist übertrieben und nur eine Masche der Hersteller, um ein weiteres Espressomaschinen Zubehör zu verkaufen? Dann liegst du leider falsch. Ein einfaches Experiment verdeutlicht, welchen großen Einfluss eine gute Puckvorbereitung mithilfe eines WDT Tools hat. 
Zuerst wird ein Espresso mit exakt abgewogener Bohnenmenge bezogen, der nur mit der Hand glattgestrichten wurde. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf mögliches Channeling und vor allem die Durchlaufzeit gelegt. Anschließend wird ein Espresso bezogen, der mittels eines WDT Tools vorbereitet wurde. Bei gleichen Bezugsparametern wird die Durchlaufzeit erheblich höher sein, da das Kaffeemehl gleichmäßiger extrahiert wird. Zudem wird es zu keinem oder kaum Channeling kommen. 
Zuletzt sollten beide Espresso verköstigt werden, schließlich kommt es einzig und allein auf den Geschmack an. Der mit WDT Tool vorbereitete Espresso wird einen runderen, weicheren eventuell auch süßeren Geschmack haben. 

Ein perfekt vorbereiteter Siebträger! So wird der Espresso perfekt 🙂

Ich empfehle jedem Siebträgerbesitzer ein solches Espressomaschinen Zubehör zur Puckvorbereitung. Für wenig Geld und etwas mehr Arbeit lassen sich so der Geschmack und die Konstanz erheblich verbessern.

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Espresso zubereiten – 5 Grundlagen

Die Maschine surrt, ein dünnes Mäuseschwänzchen findet seinen Weg in eine kleine Tasse. Es duftet nach unzähligen Aromen und du freust dich auf eine Geschmacksexplosion auf der Zunge. Genau so stellen wir uns die Zubereitung eines Espresso vor. Damit dir das gelingt, gibt es verschiedene Grundlagen zu beachten. Welche das sind sowie weitere Tipps findest du im folgenden Beitrag.

1. Alles wohl temperiert – Espressomaschine aufzheizen

Für die Espresso Zubereitung ist eine möglichst gleichbleibende Brühtemperatur wichtig. Um diese zu erreichen, muss die Espressomaschine ausreichend vorgeheizt werden. Je nach Modell, kann dies 10 bis 45 Minuten in Anspruch nehmen. Die weit verbreiteten E61 Espressomaschinen (z.B. Rocket Appartamento, ECM Technika) benötigen ca. 30 Minuten um vollständig durchgewärmt zu sein. Schneller sind Thermoblock Espressomascinen (z.B. Sage Barista Express, Ascaso Steel Duo), wobei ich auch bei diesen Geräten mindestens 10 Minuten empfehle.
Haben nicht alle wasserführenden Teile die entsprechende Temperatur erreicht, wird der Espresso sauer und unterextrahiert schmecken. Auch fällt die Crema sehr hell und dünn aus. Leerbezüge, bei denen der Brühvorgang ohne Kaffeemehl durchgeführt wird, können die Aufheizzeit verkürzen!

Tasse mit Siebträgermaschine vorheizten

Tipp: Bringe auch deine Tassen auf Temperatur. Die meisten Siebträgermaschinen haben hierfür auf der Oberseite eine beheizte Tassenablage. Alternativ lässt sich auch mit dem Heißwasserbezug oder der Dampfdüse die Tasse vorheizen.

2. Mahl mal! – die perfekte Espressomühle

Einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zum leckeren Espresso ist das Mahlen der Bohnen. Ich empfehle dir, hochwertige und frisch geröstete Espressobohnen direkt vor der Zubereitung zu mahlen. Innerhalb von 15 Minuten verliert das Kaffeemehl schon einen großen Teil seiner Aromen sowie der ätherischen Öle, welche für die Cremabildung wichtig sind. 
Zum Mahlen sollte eine geeignete Mühle verwendet werden. Der Mahlgrad wird auf die jeweilige Bohne abgestimmt, um eine Extraktionszeit von ca. 25 Sekunden zu erreichen. Werden die Espressobohnen zu grob gemahlen, rauscht das Wasser in wenigen Sekunden durch und das Getränkt schmeckt sauer und unterextrahiert. Bei zu feinem Mahlgrad kommt entweder gar kein Wasser durch, oder der Bezug dauert sehr lange und beinhaltet unerwünschte Bitterstoffe.

Siebträger mit gemahlenen Kaffeebohnen

Für die Siebträgermaschine sind verschiedene Siebeinsätze erhältlich. Ich empfehle, mit dem Zwei-Tassen-Sieb zu beginnen, da es kleinere Fehler besser verzeiht. Als guten Ausgangspunkt haben sich 18 Gramm Kaffeemehl erwiesen.

3. verteilen – tampen – einspannen

Die Bohnen sind gemahlen und in das Sieb des Siebträgers gefüllt. Diese gilt es jetzt möglichst gleichmäßig zu verteilen, um eine homogene Extraktion zu gewährleisten. Früher wurde mit dem Finger über das Kaffeemehl gestrichen, um eine plane Fläche zu erzeugen. Heute werden meist WDT-Tools oder Leveler verwendet. Anschließend kommt ein Tamper zum Einsatz, mit welchem das Kaffeemehl verdichtet wird. Meist wird ein Anpressdruck von ca. 15 Kilogramm empfohlen.
Der so vorbereitete Siebträger wird nun in die Espressomaschine gespannt. Dabei sollte vorsichtig vorgegangen werden, um den Puck (zusammengepresstes Kaffeemehl) nicht durch Erschütterungen zu zerstören. Das könnte zu Chanelling führen, also Löchern/Rissen im Puck, durch die das Wasser hindurchrauscht und eine gleichmäßige Extraktion verhindern. 

getamptes Kaffeepulver im Siebträger

Dem Tampen wird oft ein sehr großer Einfluss nachgesprochen. Dem ist aber in der Regel nicht so. Sofern gerade nach unten und mit mehr als 5 Kilogramm Druck das Kaffeemehl im Siebträger angepresst wird, macht man keinen grundlegenden Fehler.

4. Espresso zubereiten – jetzt gehts los!

Viel Vorarbeit war nötig, um zum eigentlichen Brühvorgang zu gelangen. Der Siebträger ist eingespannt, nun wird die Pumpe gestartet. Nach circa 5 Sekunden beginnen die ersten Tropen ihren Weg in die Tasse zu finden. Innerhalb der nächsten 25 bis 30 Sekunden ist der Espressobezug abgeschlossen. Nun sollte in etwa eine sogenannte Brew-Ration von 1:2 erreicht sein (z.B. ergeben 18 Gramm Kaffeebohnen 36 Gramm Espresso). 
Schließlich wird der fertige Espresso kurz umgerührt, um ein gleichmäßiges Aroma zu erhalten und anschließend verköstigt zu werden. 

Espressobezug mit Espressomaschine

Hier ist eine perfekte Espresso Zubereitung zu sehen. Die Flüssigkeit sollte in einem dünnen “Mäuseschwänzchen“ ihren Weg in die Tasse finden.

Abschließend sei gesagt, dass trotz dieser umfangreichen Anleitung nicht jede Espresso Zubereitung gelingen wird. Es ist ein ständiges Optimieren und Herumschrauben an den verschiedenen Parametern erforderlich. Mit ein wenig Übung und Experimentierfreude wirst du aber schon sehr bald einen aromenreichen Espresso in der Tasse haben.

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