Für lange Zeit galt für mich der klassische Hario V60 Brüher als der Maßstab unter den Filtermethoden. Neben ihm sind andere Modelle weit verbreitet, wie die Chemex* oder der klassische Melitta-Filter*. Seit einiger Zeit bietet der aufstrebende Hersteller Timemore nun den Crystal Eye Dripper* zum Kauf an. Wie sich der im Test und vor allem im Vergleich zum Klassiker Hario V60 schlägt, wird in diesem Testbericht erläutert.
Preis, Verarbeitung und Lieferumfang
Vor rund 6 Monaten entschied ich mich für den Timemore Crystal Eye Test, vor allem da der Dripper einen vergleichsweise niedrigen Preis hat. Ich bezahlte für das Modell aus durchsichtigem Kunststoff nur 10 €, was sogar im Vergleich zum Hario V60* günstig ist.
Im Lieferumfang ist neben einer brauchbaren Brühanleitung auch ein Päckchen mit 20 Papierfiltern. Der Dripper selbst ist wenig umweltfreundlich in zwei Plastiktüten eingepackt.
Als Material benutzt Timemore einen PCTG-Kunststoff. Insgesamt fühlt sich das wertig und sehr stabil an, was auch an der vergleichsweise dicken Wandstärke liegen kann.
Im Timemore Crystal Eye Test viel die Verarbeitungsqualität eher durchwachsen aus. Die Flächen sind schön anzufassen und absolut klar, Stöße besitzen nur eine sehr kleine und unauffällige Nase. Weniger gut gefallen uns dagegen die Kanten an der Ober- und Unterseite. Diese sind scharfkantig und nicht gebrochen. Eine leichte Rundung dieser Bereiche wäre wünschenswert und würde für eine wesentlich bessere Haptik sorgen.
Der Geschmack im Timemore Crystal Eye Test
Um den Geschmack zwischen Hario V60 und Timemore Crystal Eye testen zu können, brühte ich mit beiden Versionen einen Filterkaffee. Für den Vergleichstest nutzte ich den Kenia Gondo AB von Van Gülpen, der sowohl fruchtige als auch säuerliche Noten aufweist und sicherlich auf der sehr hellen Seite zu verordnen ist.
Schon beim Waschen des Filterpapiers fielen erste Unterschiede auf. Beim V60 störte mich schon immer, dass sich das Papier nicht perfekt an die Innenseiten anschmiegt. Der Brewer scheint ein wenig zu groß für die dazugehörigen Papiere zu sein. Hier gehen die ersten Punkte an den Timemore Crystal Eye, das Filterpapier* (in meinem Test übrigens die japanischen V60-01, gebleicht) schimegt sich perfekt an die Innenwand an. Das sorgt beim Brühen dann dafür, dass nur wenig Wasser zwischen Filter und Filterhalter durchfließt, was in einer besseren Extraktion resultieren sollte.
Ganz praktisch ist das auch in etwas längeren Durchlaufzeiten im Vergleich zum Hario V60 zu bemerken. Ich brühte mit beiden 12 Gramm, auf 25 Klicks mit der Comandante C40 gemahlen, zu 200ml auf. Im V60 dauerte der Brew 2:25 Minuten, im Timemore Crystal Eye 2:45 Minuten.
Nach dem Brühen stand natürlich der Geschmackstest an. Im direkten Vergleich ist durchaus ein leichter Unterschied zu schmecken, der Kaffee aus dem Timemore Crystal Eye hat eine bessere Textur bei gleichzeitig besser eingebundener Säure. Die V60 Variante schmeckt dagegen etwas weniger balanciert und weniger „cremig“.
Ein Fazit zum Timemore Crystal Eye Test
Timemore hat mit dem Crystal Eye einen hübschen Brüher entwickelt, der sich gegen den Platzhirsch von Hario durchsetzen muss. Und genau das kann er auch. Auch wenn die Verarbeitungsqualität nicht ganz mit dem Vorreiter mithalten kann, fällt der direkte Geschmacksvergleich positiv aus. Ob das an der besseren Papierpassgenauigkeit oder der anderen Riffelung liegt, wage ich nicht zu beurteilen. Doch das Ergebnis weiß einfach zu überzeugen. Und so auch der Brewer nach nunmehr 6 Monaten, welcher trotz täglichem Gebrauch noch wie neu aussieht.
2 Antworten auf „Timemore Crystal Eye Test – eine V60 Alternative?!“
[…] Timemore Crystal Eye Test – eine V60 Alternative?! […]
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