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Zubereitung

Rocket Appartamento Test – Die beliebte Espressomaschine im Praxistest

In der Welt der Espressomaschinen hat sich die Rocket Appartamento* als echter Verkaufsschlager für Kaffeeliebhaber etabliert. In diesem Rocket Appartamento Test werden wir die elegante Espressomaschine genauer unter die Lupe nehmen und herausfinden, warum sie bei der breiten Masse so beliebt ist. Wir werden ihre wichtigsten Eigenschaften, Leistung und Designaspekte betrachten, um festzustellen, ob sie ihren Hype wirklich verdient.

Design und Verarbeitung

Die Rocket Appartamento macht bereits auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Ihr italienisches Design zeichnet sich durch klare Linien und hochwertige Verarbeitung aus. Die E61 Brühgruppe sorgt für den klassischen Touch, wohingegen die modernen Seitenteile mit runden Designapplikationen dazu im Kontrast stehen. Die Maschine ist in verschiedenen Farbvarianten erhältlich, darunter der typische Chromlook und auffälliges Kupfer. Das Gehäuse ist robust und langlebig, wobei bei der Verarbeitung durchaus kleine Abstriche gemacht werden müssen. Vor allem im Vergleich zu Modellen aus dem Hause ECM* fallen etwa die Spaltmaße nicht ganz so perfekt aus.
Trotzdem, Rocket Espresso macht mit der Appartamento in den Punkten Design und Verarbeitung fast alles richtig. Unter diesen Aspekten ist die Maschine durchaus empfehlenswert.

Mit der Maschine kommt erfreulicherweise ein sehr guter Tamper. Ich empfehle, zusätzlich ein WDT-Tool* zu kaufen. Diese sind nicht teuer und sorgen für eine gute Extraktion.

Benutzerfreundlichkeit

Im Rocket Appartamento Test fiel, wie bei fast allen E61-Maschinen, die lange Aufheizzeit negativ auf. Um eine wirklich gut durchwärmte Brühgruppe zu haben, muss der User rund 40 Minuten warten. Das ist in der heutigen Zeit kaum mehr zu tolerieren, zumal der Stromverbrauch für den Konsum im privaten Umfeld pro Tasse sehr hoch ist. 


Abgesehen von diesem Punkt ist die restliche Bedienung sehr klassisch. Der Espressobezug wird mittels des Bezughebels gestartet und beendet. Für Dampf und Heißwasser steht jeweils ein Rädchen zur Verfügung. Und auch das Ein- und Ausspannen des Siebträgers geht gewohnt einfach von der Hand – ein Verrutschen der Maschine ist ausgeschlossen. Sie bringt schließlich 21 Kilogramm auf die Waage.
Einen kleinen Abstrich müssen Nutzer bei der Anordnung der Bedienelemente in Kauf nehmen. In unserem Rocket Apparamteno Test kamen sich der Bezugshebel mit dem Heißwasserauslass immer wieder in die Quere, da in diesem Bereich der Abstand einfach zu eng ist. Das ist natürlich der Kompaktheit der Maschine geschuldet, weshalb diese kleine Benutzerschwierigkeit durchaus verschmerzbar ist.

Espressoqualität und Milchschaum

Was nützt ein beeindruckendes Design, wenn die Espressoqualität nicht mithalten kann? Hier überzeugt uns die Maschine im Rocket Appartamento Test fast auf ganzer Linie. Mit ihrem Zweikreiser-System und einer 1,8-Liter-Kupferboilereinheit liefert sie recht konstant guten Espresso. Die Temperaturstabilität ist, nach einem für Zweikreiser typischen Leerbezug von einigen Sekunden, sehr gut. Die aus dunklen Bohnen bezogenen Espressi sind gut texturiert und harmonisch im Geschmack. Lediglich bei hellen Röstungen wünscht man sich eventuell eine detailreichere Kontrolle der Brühtemperatur. Diese lässt sich bei der Rocket Appartamento nur mithilfe des Dampfboiler-Pressostats indirekt einstellen. 

Das schäumen verlief im Rocket Appartamento Test perfekt – in jeder Hinsicht. Der Dampf ist trocken und absolut kräftig (dank des großen Kessels vergleichbar mit Gastromaschinen) und auch die Dosierung geht dank des Dampfrads leicht von der Hand. Mit etwas Übung lässt sich feiner „Mikroschaum“ herstellen, der für Latte Art bestens geeignet ist. Um auch die Tatsache, dass eine Cool-Touch-Dampflanze verbaut ist, sorgt für eine gute Nutzererfahrung. Die Reinigung nach dem Schäumen geht schnell und einfach von der Hand, da sich die Milch nicht festbrennt. 

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Zuletzt aktualisiert am Januar 31, 2024 um 3:28 am . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Ich benutze seit Jahren ein Milchkännchen von Motta und kann sie jedem wärmstens empfehlen!

Preis-Leistungs-Verhältnis 

Die Rocket Appartamento ist sicherlich keine günstige Espressomaschine. Sie befindet sich im gehobenen Preissegment, vor allem was Zweikreiser angeht. In meinen Augen ist sie dennoch ihr Geld wert, wenn Wert auf ein stilvolles Design und robuste Technik gelegt wird. Ersatzteile werden über lange Zeit zu vergleichsweise günstigen Preisen verfügbar sein, da das meiste „Gastroqualität“ aufweist.

Zuletzt aktualisiert am Januar 31, 2024 um 3:32 am . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Ersatzteile wie etwa eine Brühgruppendichtung mit Duschkopf sind für wenige Euro erhältlich. Langfristig lässt sich die Rocket vergleichsweise kostengünstig warten.

Zusätzlich zum Kaufpreis sollte trotzdem ein gewisser Betrag für die regelmäßige Wartung eingeplant werden. Und damit meine ich nicht das Rückspülen und den Austausch einer Dichtung, sondern vielmehr das Entkalken. Denn dieser Vorgang ist bei Zweikreisern nur mit dem nahezu kompletten Zerlegen der Wasserführenden Teile wirklich sinnvoll möglich. Vom sogenannten Durchlaufentkalken rate ich strickt ab, ein Defekt verschiedener Bauteile durch sich lösende Kalkteilchen ist hier einfach zu wahrscheinlich.

Fazit: Rocket Appartamento Test

Die Rocket Appartamento Espressomaschine hat in diesem Test in fast allen Aspekten überzeugt. Ihr elegantes Design, die gute Espressoqualität und die solide Verarbeitung machen sie zu einer der besten zweikreisigen Espressomaschinen auf dem Markt. Die Langlebigkeit und auch die Preisstabilität rund diesen Eindruck ab. Wer viele Milchgetränke zubereitet und den Geschmack dunkler Bohnen mag, für den ist die Rocket Appartamento definitiv eine Überlegung wert.

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Technik Zubereitung

Ein subjektiver Comandante C40 MK4 Test

Ich liebe hochwertiges Kaffeeequipment, sei es ein schöner Dualboiler* oder praktisches Zubehör. Aber selten erlebte ich einen solchen Hype und gleichzeitig eine eigene Begeisterung für ein Kaffee-Produkt wie bei der Comandante Handmühle. In den folgenden Absatz werde ich einige Worte über sie verlieren und die positiven wie auch negativen Seiten der Mühle beleuchten, sodass ein hoffentlich schlüssiger Comandante Test zu lesen ist. Ich habe sie bei Amazon* für etwas mehr als 200€ gekauft.

Die Qual der Wahl

Um meinen Comandante C40 Test ohne Beeinflussung von außen verfassen zu können, entschied ich mich die Mühle selbst kaufen. Und damit war ich schon mitten im Test. Ich war schier erschlagen von den verschiedenen Farben, Ausführungen, Zubehörteilen und Bezeichnungen. Neben Holz und bunten Farben bietet der deutsche Hersteller ein Modell Namens X25 Trailmaster an, das über dasselbe Mahlwerk verfügt, aber speziell für den Outdoor-Einsatz konzipiert wurde. 
Nachdem ich mich eingelesen und die verschiedenen Modelle miteinander verglich, kam ich zu dem Entschluss, die Comandante C40 MK4 in der schwarzen Metallausführung zu testen. 

Der Lieferumfang im Comandante C40 Test

erpackt in einem hochwertigen, sehr langen Karton erscheint die Comandante C40 in meiner Küche. Neben der Mühle finden sich ein Kunststoff-Auffangbehälter und einer aus Glas, ein Pinsel, die Anleitung sowie ein Comandante Silikonband sowie eine Filzunterlage. Die Funktion der Unterlage erschließt sich mir nicht ganz. Ich vermute, sie sollte bei der Reinigung untergelegt werden.
Die Erwartungen an den Lieferumfang einer Handmühle konnte der Comandante C40 MK4 Test erfüllen. Ich wüsste nicht, was hier fehlt.

Die Qualität der Comandante C40 MK4

Ich besaß über zwei Jahre das Vorgängermodell C40 MK3* und war von diesem qualitativ echt überzeugt. Die neue Version MK4 spielt in derselben Liga. Alles wirkt wie aus einem Guss, die Verarbeitung ist in meinen Augen absolut makellos. So ist die äußere Hülle aus Metall, ebenso das Mahlwerk und die Kurbelstange. Die Achse wird von zwei Kugellagern gehalten und dreht sich ausgesprochen leichtgängig. Der Knauf ist aus Holz und besitzt eine angenehme Größe. Bei den Auffangbehältern hat man bei der Comandante C40 MK4 die Wahl zwischen Glas und Kunststoff. Der Vorteil des Kunststoffmodells ist, dass keine störende „Stufe“ vorhanden ist, an der gerne etwas Mahlgut hängen bleibt. 

Die Comandante von oben ohne Deckel. Die Achse ist gelagert, die Kurbelaufnahme überarbeitet.

Die Handhabung im Comandante Test

Ich benutze meine Comandante seit einem guten halben Jahr nahezu täglich. Somit kann ich ganz gut einschätzen, wie gut die Handhabung im Comandante C40 Test tatsächlich ist. 
Zuerst möchte ich einen kleinen Vergleich zum Vorgänger ziehen. Das Modell MK3 hatte eine Rille auf der Oberseite des Kurbelaufnehmers, in der sich immer wieder Bohnen verfangen haben. Diese mussten dann aufwendig mit einem spitzen Gegenstand herausgepult werden. Im Comandante C40 MK4 Test trat dieses nervige Problem zum Glück nicht mehr auf, da die Aufnahme der Kurbel überarbeitet wurde. Sie ist komplett spaltfrei und somit ist das Befüllen der Mühle um ein Vielfaches einfacher. Ich benutze dafür meist einen der mitgelieferten Mahlgutbehälter, diese passen nämlich auf perfekt auf die Oberseite. So lässt sich die Mühle ohne Sauerei befüllen.
Das Aufstecken der Kurbel und auch das Aufschrauben des Mahlgutbehälters gehen intuitiv und sehr einfach von der Hand. Die Kurbel rastet mithilfe eines Magnets sicher ein, der Auffangbehälter ist nach zwei Umdrehung sicher mit der Mühlenunterseite verschraubt. 
Für mich findet sich nur ein Handhabungs-Nachteil im Comandante Test, nämlich die Mahlgradverstellung. Diese ist an sich sehr einfach, es wird ein kleines Rädchen auf der Unterseite entweder auf- oder zugedreht, und auch der Nullpunkt lässt sich leicht finden. Allerdings fehlt mir ganz klar eine Skala, auf der ich die sogenannten Klicks ablesen kann. Stattdessen bleibt mir nichts anderes übrig, als mir die Klicks zu merken oder aufzuschreiben. Es ist mir schon oft passiert, dass ich am nächsten Morgen nicht mehr wusste, bei wie vielen Klicks ich gestern war. Da bleibt mir dann nichts anderes übrig, als Schritt für Schritt zurück zum Nullpunkt zu gehen um auf diese Weise meine eingestellten Klicks herauszufinden. 

Mithilfe dieses Drehrades wird der Mahlgrad verstellt. Das geht schnell und einfach, eine Skala vermisse ich trotzdem.


Ach ja, ein Manko für Nutzer mit kleinen Händen gibt es noch. Der Umfang der Comandante C40 MK4 ist vergleichsweise groß. Mit kleinen Händen ist schon etwas Kraft notwendig, um die Comandante während des Mahlvorgangs sicher festzuhalten. Daran gewöhnt man sich aber sehr schnell. Außerdem ist für diesen Fall das Silikonband vorgesehen, welches als „Anti-Rutsch-Band“ dient.

Wie gut schmeckt der Kaffee im Comandante C40 MK4 Test?

Das A und O einer derart hochpreisigen Mühle ist natürlich das Mahlergebnis. In meinem Comandante C40 Test brühte ich sowohl Filter als auch Espresso. 
Vor allem im Filterbereich gilt die Comandante C40 als die Referenz der Handmühlen. Und auch ich kann das nur unterstreichen. Mit noch keiner anderen Handmühle hatte ich derart ausbalancierte Kaffees gebrüht. Je nach Mahlgrad, Bohne, Wassertemperatur und Brühtechnik kommen Fruchtigkeit, Klarheit, Süße und Säure wunderbar zur Geltung. Dank der Klicks ist ein Vergleich zu den Angaben des Rösters oder zu anderen Nutzern möglich, ein praktischer „Mahlgrad-Ausgangspunkt“ findet sich also schnell. 
Im Comandante C40 MK4 Test zog ich auch meine Mahlkönig EK43 S zum Vergleich heran. Ich versuchte, ähnliche Mahlgrade mit beiden Maschinen zu treffen und verkostete beide Getränke. Im direkten Vergleich fällt die Comandante C40 einen Hauch zurück, die Kaffees der EK43 waren noch einen Hauch süßer und klarer. Der Unterschied beträgt aber nur Nuance, was in Anbetracht des Preisunterschiedes schon überrascht.
Natürlich musste der Comandante Test auch mit einigen Espressi versehen werden. Geschmacklich können diese ebenfalls durchweg überzeugen, vor allem bei hellen Röstungen finden Süße und Körper einen harmonischen Einklang. Je feiner gemahlen wird, desto länger dauert dieser Vorgang aber. So benötige ich im Comandante C40 Test rund 1 Minute und 20 Sekunden für 18 Gramm Kaffee in espressofeiner Mahlung. Für mich ist das die Grenze des zumutbaren, aber gerade noch vertretbar. Störender ist dagegen die Tatsache, dass sich der perfekte Mahlgrad zwischen zwei (recht groben) Klicks befindet. Abhilfe schafft hier das Zubehörteil Red-Clicks, welches die Mahlstufen nochmals halbiert und somit eine feinere abgestufte Einstellung erlaubt.

Der Comandante C40 MK4 Test – ein Fazit

Ich bin froh, dass ich die Mühle gekauft habe. Ärgern würde ich mich nämlich sehr, wenn ich sie nach dem Comandante C40 Test wieder zurückgeben müsste! Es handelt sich bei dieser Handmühle einfach um ein Produkt, das begeistert, es ist in nahezu jeder Hinsicht perfekt. Das gilt vor allem für das Mahlgut, welches sich auch vor äußerst hochpreisigen Mühlen* nicht verstecken muss. Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass das Mahlen Zeit und auch etwas Kraft erfordert. Für mich ist das mittlerweile ein fester Teil der Zubereitungszeremonie.

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Testberichte

Die Kleine ganz groß – der Sage Bambino Test

Auf diesen Test habe ich mich sehr gefreut. Ich mag kleine, handliche Espressomaschinen, schließlich ist in der Küche der Platz oft begrenzt. Dennoch soll die Qualität des fertigen Getränks nicht unter der kleinen Größe leiden. Ob der australische Hersteller das in diesem Fall auch schafft, wird im folgenden Sage Bambino Test* ausführlich behandelt.

Die Sage Bambino* ist zwar klein, aber hat einiges „unter der Haube“.

Lieferumfang, Preis und Verarbeitungsqualität im Sage Bambino Test

Die Sage Bambino* kostete zum Testzeitpunkt 209€. Das ist ein Preis, der für viele Espressoenthusiasten geradezu lächerlich erscheint. Mit diesem preislichen Wissen im Hinterkopf behandle ich den folgenden Absatz.

Der Lieferumfang der kleinen Bambino ist sehr gut und ausreichend. Im gut verpackten Paket finden sich vier verschiedene Siebe (zwei Doppelwandige, zwei Einwandige, ganz „Normale“), ein etwas zu groß geratenes Milchkännchen (als Alternative empfehle ich dieses hier*), ein Wasserfilter, die Anleitung und einiges an Kleinkram zur Reinigung. Außerdem liegt dem Paket ein leichter, kleiner Kunststofftamper bei, der natürlich kein Highlight ist, aber seine Funktion für den Anfang durchaus erfüllt. Wesentlich mehr Spaß mach die Zubereitung trotzdem mit einem höhenwertigen Tamper, ich empfehle diesen mit Riffelboden*.

Nach dem Auspacken befassten wir uns mit der Verarbeitungsqualität. Diese konnte im Sage Bambino Test durchaus überzeugen. Die verchromten Kunststoffteile machen einen soliden und haltbaren Eindruck und auch der Wassertank weiß zu gefallen. Sogar im Vergleich zu hochpreisigen Maschinen der Hersteller Lelit, ECM oder Rocket konnte mich der Wassertank der günstigen Sage Bambino wirklich überzeugen. Dasselbe gilt für die Spaltmaße und die Knöpfe – die Qualität passt einfach. Einzig das Abtropfgitter wirkt etwas billig. Es ist blechern und sitzt recht locker auf der Auffangschale, die Unterseite weißt scharfe Kanten auf. 

Abschließend muss ich Sage wirklich loben. Für eine solche günstige Maschine ist die Verarbeitung auf einem wirklich klasse Niveau!

Konnte die Bedienung im Sage Bambino Test überzeugen?

Die Sage Bambino ist nicht nur besonders klein, sondern mit nur 5kg auch ausgesprochen leicht. Auf den ersten Blick mag das nicht nachteilig wirken, jedoch ist die Handhabung dadurch etwas eingeschränkt. So ist ein Verrutschen der Maschine beim Ein- und Ausspannen des Siebträgers nur durch Festhalten der gesamten Maschine zu verhindern. An diese Besonderheit gewöhnt man sich aber schnell, weshalb es mich im Sage Bambino Test über zwei Monate letztlich nicht mehr störte. Wer ein Verrutschen trotzdem verhindern möchte, dem Rate ich zum Kauf einer Anti-Rutsch-Matte*.

Wenn wir über den Siebträger sprechen, möchte ich auch schon den nächsten, etwas größeren Kritikpunkt loswerden. Im Inneren des aus Kunststoff hergestellten Siebträgers befindet sich ein Plastikeinsatz. Dieser soll wohl dafür sorgen, dass der Espressoauslauf halbwegs gleichmäßig auf beide Auslässe verteilt wird. In der Praxis funktioniert das auch ganz gut, jedoch ist dieser Einsatz wirklich schwierig zu reinigen. Viele Rillen und Unebenheiten machen ein ordentliches Saubermachen schwierig. Mein Tipp an Sage ist, diesen Einsatz einfach Wegzulassen und einen klassischen Zweierauslauf zu verbauen. Schließlich ist eine recht einfache Reinigung gerade der große Vorteil von Siebträgermaschinen. Ich empfehle für fortgeschrittene Anwender ganz klar den Kauf eines bodenlosen Siebträgers*.

Das war’s aber auch schon, was die Kritik bezüglich der Bedienung angeht. Denn ansonsten konnte die Kleine im Sage Bambino Test wirklich gefallen. Der Espressobezug selbst geht einfach von der Hand, die Bedienung über die vier Tasten ist äußerst einfach und intuitiv. Zudem ist der Wassertank nicht nur praktisch von oben zu befallen, er lässt sich auch komplett herausnehmen und reinigen. Die Abtropfschale ist sicherlich nicht riesig, aber fällt ausreichend groß aus. Und viel wichtiger – sie lässt sich sehr unkompliziert herausnehmen und entleeren. 

Als absolutes Highlight muss im Bereich der Nutzerfreundlichkeit die schnelle Aufheizzeit hervorgehoben werden. In 3 Sekunden ist die Sage Bambino startklar. Der Thermoblock ist derart schnell, dass ich es zu Beginn gar nicht glauben konnte. Doch tatsächlich – 3 Sekunden und er Bezug kann beginnen. 

Der Espresso im Sage Bambino Test

Das A und O einer Siebträgermaschine ist natürlich der Espresso, den ebendiese zu produzieren imstande ist. Um ehrlich zu sein, bin ich mit sehr geringen Erwartungen in diesen Teil des Tests gegangen, was will man schon von einem 200€-Maschinchen erwarten.

Also wurde der Wassertank mit 1,5 Litern gefiltertem Wasser* gefüllt, 16 Gramm hochwertigen Kaffees aus dem Hause Quijote in die Comandante gekippt und schließlich der Puck für den Bezug vorbereitet. Ein Klick auf die Doppelbezugstaste und der Espresso läuft wunderschön aus den beiden Ausläufen und fließt in die Espressotasse. Das sieht schon mal gut aus. 

Im Geschmack fällt der Sage Bambino Test dann etwas durchwachsen aus. Dunkle bis mittlere Espressoröstungen gelingen sehr gut und schmackhaft. Bei Light-Roasts ist dann eine wenig balancierte Säure wahrnehmbar, die verrmutlich aus einem nicht ganz temperaturstabilen Bezug resultiert. Auch fand ich keinen Weg, die Bezugstemperatur anzupassen. Dafür lassen sich Bezugsdauer und sogar die Preinfusion auf die individuellen Bedürfnisse anpassen, was wirklich ein Highlight in diesem Preissegment ist.

Im Sage Bambino Test konnte die Espressozubereitung größtenteils überzeugen. Wer einen Bogen um Light-Roasts macht, wird mit der Sage Bombino voll zufrieden sein.

Milchschäumen mit der Sage Bambino – wie eine ganz Große

Die kleinste Maschine aus dem Hause Sage besitzt einen Thermoblock, der sowohl für den Espressobezug als auch für den Dampf zuständig ist. Daher ist ein kurzen Aufheizen für das Milchaufschäumen notwendig. Das geht aber wirklich schnell, im Sage Bambino Test stoppten wir sage und schreibe 2 Sekunden. 

Vor dem Schäumen muss zwingend das Kondenswasser abgelassen werden. Es sollte einmal kurz die Dampffunktion aktiviert und die Düse solange in die Abtropfschale geleitet werden, bis trockener Dampf austritt (ca. 3 Sekunden). Andernfalls wird die Milch verwässert. Ist dieser Schritt, der bei jeder Espressomaschine dazugehört, getan, kann auch schon losgeschäumt werden. Dabei überrasche uns der Sage Bambino Test mit einer enormen Power. Die Menge für einen 200ml Cappuccino ist in rund 25 Sekunden geschäumt und heiß. Dabei ist die Schaumqualität perfekt! Und mit perfekt meine ich hier perfekt. Die Milch- und Schaumqualität ist vergleichbar mit dem Ergebnis hochwertiger Dual-Boiler-Maschinen*. Latte-Art steht mit der Sage Bambino absolut nichts im Wege. Als einzig kleinen Wermutstropfen gilt es die Lanze selbst zu bemängeln. Es ist keine Cool-Touch-Lanze, was die Reinigung etwas erschwert und eine kleine Verbrennungsgefahr für die Finger birgt. 

Ein Fazit zum Sage Bambino Test

Ich konnte Erfahrungen an mehr als 30 Espressomaschinen sammeln, von günstigen Einsteigermodellen* bis zu einer La Marzocco GS3. Bei einigen Maschinen erwartet man absolute Perfektion, gerade bei günstigen Modellen geht man mit einer gewissen Skepsis heran. 

Der Sage Bambino Test konnte mich mehr als überraschen. Bei einem solch preiswerten Einsteigermodell wurden professionelle Features ebenso untergebracht wie eine hochwertige Verarbeitung und eine im allgemeinen gute Espressoqualität. Als absolutes Highlight bleibt mir die Dampfleistung in Erinnerung. Ich kann, auch für erfahrenen Kaffeeliebhaber, eine absolute Kaufempfehlung aussprechen.

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