Tchibo verbinde ich mit Kaffee bei meiner Oma. Heiß, bitter und mit Milch ganz okay. Von diesem Image will der Hersteller abkommen. Daher bietet Tchibo* hochwertige Filterkaffeebohnen an, die unter der Sparte „Privat Kaffee“ verkauft werden. Da uns qualitativ gute Kaffees interessieren, entschieden wir uns für den Tchibo Brazil Mild Test. Wie die Bohnen für rund 18€ pro Kilogramm abschneiden, wird in den folgenden Absätzen behandelt.
Die Verpackung
Ich starte in den Tchibo Brazil Mild Test mit dem genauen Betrachten der Verpackung. Leider bin ich damit recht schnell fertig, viele Informationen finde ich nämlich nicht. Zwar kommen die Arabica-Rohbohnen* ganz offensichtlich aus Brasilien, mehr erfahre ich darüber leider nicht. Mich hätte unter anderem interessiert, um welche Anbauhöhe es sich handelt und welche Form der Aufbereitung angewandt wurde (Infos hierüber finden sich immerhin auf der Tchibo-Website). Stattdessen muss ich mich mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum zufriedengeben, auf ein Röstdatum muss ich gleichzeitig verzichten. Letzteres ist von großer Bedeutung, da Kaffeebohnen nach dem Rösten recht schnell an Aroma verlieren. Als Faustregel gelten 3 Monate als maximales Bohnenalter, ältere Bohnen schmecken merklich weniger aromatisch.
Damit wären wir schon beim nächsten Punkt – den Geschmacksangaben. Hochpreisige Röster nuancieren den Geschmack in kreativen Formen und sprechen von Kirsche, Hibiskus oder dunkler Schokolade. Im Tchibo Brazil Mild Test wurden wir mit den recht allgemeinen Angaben „harmonisch“ und „leicht nussig“ im Dunklen gelassen.
Positiv hervorheben an der Verpackung müssen wir das Aromaventil, welches eine zu schnelle Alterung der Bohnen bis zum Öffnen der Packung verhindert. Außerdem finde ich das Design durchaus gelungen.
Das Bohnenbild
Nachdem die Verpackung ausreichend begutachtet wurde, öffnete ich die Verpackung. Der ausströmende Duft gefällt durchaus. Ich nehme erstaunlich wenig Röstaromen wahr, stattdessen bemerkte ich Frucht. Diese Frucht erinnert mich an Kirsche und Blaubeere. Das lässt meine Vorfreude auf den ersten Brühvorgang steigen.
Vorher sehen wir uns die Bohnen aber genauer an. Die Arabica-Bohnen scheinen sehr gleichmäßig geröstet zu sein. Und auch die Qualität der Rohbohnen muss hoch sein, schließlich erkenne ich kaum Bruch oder Fraßstellen. Anhand der Bohnenfarbe vermute ich, dass es sich um einen Medium-Roast handelt, was durchaus fruchtige Noten verspricht. Mehr dazu aber im folgenden Abschnitt.
Der Brühvorgang im Tchibo Brazil Mild Test
Wie der Name schon vermuten lässt, soll der Tchibo Brazil Mild ohne harsche Bitterkeit oder Säure aufwarten. Ich gehe also von einem Medium-Roast aus, weshalb ich eine mittlere Mahlgradeinstellung (18 Clicks) an meiner Comandante* wähle (hier geht’s zum dazugehörigen Testbericht). Ich mahle 12 Gramm Bohnen und erhitze gleichzeitig 200 Gramm Wasser in meinem Timemore Wasserkocher*. Hierfür wähle ich recht heiße 96°C.
Die Bohnen habe ich mit 18 Clicks recht fein gemahlen.
Meine erste Tasse im Tchibo Brazil Mild Test brühe ich anschließend in meinem Timemore Crystal Eye Brewer* (hier geht’s zum Testbericht). Die Durchlaufzeit mit meiner Standard-Brühmethode beträgt 2:30 Minuten.
Die Vorfreude steigt!
Nachdem der Kaffee Zeit zum Abkühlen hatte, nahm ich einen ersten Schluck. Der Geschmack war recht unspektakulär, leicht fruchtig und angenehm süß. Die Beschreibung des Herstellers mit dem Wort „harmonisch“ trifft es eigentlich doch ganz gut. Der Kaffee ist balanciert und klar. Die Fruchtigkeit würde ich am ehesten als Sauerkirsche beschreiben, da doch eine leichte Säure wahrnehmbar ist. Diese stört aber nicht, sondern rundet das Getränkt gelungen ab. Röstaromen nehme ich glücklicherweise keine wahr.
Im zweiten Durchgang des Tchibo Brazil Mild Test wähle ich einen etwas gröberen Mahlgrad (22 Clicks) und verringere die Brühtemperatur auf 92°C. Als Ergebnis erhalte ich einen noch fruchtigeren Kaffee, der nun Anflüge von Grapefruit aufweist. So wird er schon fast ein bisschen funky, was mir wirklich gefällt. Vor allem zu diesem Preis.
Fazit
Der Tchibo Brazil Mild Test fing mit einer verbesserungswürdigen Verpackung an und endete mit einem absolut überzeugenden Geschmackserlebnis. Je nach Mahlgrad und Brühtemperatur lassen sich unterschiedliche Geschmacksnuancen erreichen, die durchweg gefallen. Wer auf der Suche nach einem säurearmen Kaffee ohne Röstaromen ist, der findet mit dem Tchibo Brazil Mild ein preiswertes Produkt.